Ein Mann betritt einen Beichtstuhl und will vom Priester die Absolution für ein Verbrechen. Aber auch der Priester ist beladen von Schuld. Gibt es Vergebung, gibt es Absolution? Nachdem vor wenigen Jahren in Irland eine große Zahl an Fällen von Kindesmißbrauch in kirchlichen Einrichtungen bekannt wurde, stellte sich für Felix Mitterer die Frage, ob denn Österreich in dieser Hinsicht eine „Insel der Seligen“ sei. Er mußte jedoch nicht lange suchen, um auch in Österreich Mißbrauchsopfer zu finden. Seine Gespräche mit diesen bildeten die Grundlage zu einem Hörspiel, welches 2003 von den HörerInnen von Ö1 zum Hörspiel des Jahres gewählt wurde und 2004 beim „Prix Italia“, einem der ältesten und wichtigsten internationalen Hörfunk-, Fernseh- und Internetwettbewerbe, in der Kategorie „Originalhörspiel“ den ersten Preis erhielt. Aus dem Hörspiel entstand ein Theaterstück, welches nun in einer Salzburger Produktion zur Aufführung gelangt. In der Regie von Uli Brée spielen Werner Friedl und Charly Rabanser. „Ich bin überzeugt davon, daß auch in Österreich in den letzten Jahrzehnten zahlreiche Kinder in der Obhut der Kirche geschändet wurden. Doch das alte Prinzip der Kirche lautet auch hier: unter den Teppich kehren, zudecken, mauern. […] Meine Hoffnung ist, daß auch in Österreich die Opfer ihre Scham überwinden und zu sprechen anfangen.“ So schreibt Mitterer in seinem Vorwort. Dies ist auch Ziel und Zweck dieser Produktion. Und um eine ernsthafte Diskussion zu gewährleisten, stehen die Schauspieler des Stücks im Anschluß an die etwa einstündige Aufführung auch für ein Publikumsgespräch zur Verfügung.