Themen
Europa der
Muttersprachen
Seit 2018 widmet sich der mehrtägige Schwerpunkt nicht der Literatur eines bestimmten Landes, einer bestimmten Sprache – bisher u.a. Rumänien, Island, Albanien/Kosova, Irland, Portugal, Griechenland, Tschechien –, sondern in mehreren Sprachen einem gesamteuropäischen Thema wie Grenzen, Identität etc.
Denn: Die europäische Literatur reflektiert mehr denn je Wirklichkeiten politischer Ratlosigkeit, Auswüchse ökonomischer Interessen und Erschütterungen des Ich. Und: Texte entwerfen sprachgewaltig und poetisch, mit Phantasie und Humor Gegenwelten. Autorinnen und Autoren bauen Brücken zwischen Vergangenem und Zukünftigem, zwischen Ost und West, zwischen Erlebtem und Erfundenem … Quo vadis, Europa?
Infos zur europäischen Sprachen:
Beim Literaturhaus-Festival wird Europa literarisch vermessen. Die Beschäftigung mit europäischer Geschichte und mit europäischen Geschichten in allen Sprachen wird also grenzüberschreitend neu fortgesetzt, denn für den Erfinder der Reihe besteht Europa nicht aus Vaterländern sondern aus Muttersprachen:
„Wer auf seiner Sprache beharrt, und sei es eine, die nur eine kleine Anzahl von Menschen als Muttersprache betrachtet, der sucht sich also keineswegs an das Abgelebte zu klammern, dessen Verschwinden notwendig ist und daher auch nicht zu betrauern wäre. Er stemmt sich dem Neuen, das kommen muß, nicht aus dumpfem Ressentiment entgegen, sondern sucht es, indem er das Menschenrecht der eigenen Sprache nicht preisgibt, zu humanisieren.“ (Karl-Markus Gauß, „Das Europäische Alphabet“, Zsolnay 1997)
Europa der
Muttersprachen 2022
2021 konnte das Festival leider nicht stattfinden. 2022 wurde es neu konzipiert.
TIME FOR CHANGE
Unter dem Motto TIME FOR CHANGE finden 15 Veranstaltungen im Frühjahr und Herbst statt. Dabei stehen im Fokus die Themen Klima, Kriege und Krisen.
Programm 2022:
6. April: Konrad Paul Liessmann
Aufklärung im 21. Jahrhundert
22. April: Katherina Rogenhofer u.a.
Klima: Ändert sich nichts, ändert sich alles
30. April: Barbara Blaha, Ilija Trojanow, Mirjam Zadoff, Günter Kaindlstorfer
Wahrheit
6. Mai: Sasha Filipenko
Die Jagd
9. Mai: Radka Denemarkova
Stunden aus Blei
13. Mai: Maddalena Fingerle
Muttersprache
16. Mai: Elyas Jamalzadeh
Freitag ist ein guter Tag zu Flüchten
10. Juni: Tomas Venclova, Lyuba Yakimchuk, Tom Schulz, Sabine
Gruber, Andrea Grill, Federico Italiano & Taras Chubay
Poesie-Nacht: Ukraine-Benefiz
30. Juni: mitSprache „Apropos-Fest“
Die im Dunkeln sieht man nicht
6. Juli: Omar Khir Alanam
Feig, faul und frauenfeindlich. Was an Vorurteilen stimmt und was nicht
26. Sept: Sina Kamala Kaufmann & Markus Pausch
Science Meets Fiction: Climate Change
29. Okt: Juri Andruchowytsch
Radio Nacht
6. Dez: Nino Haratischwili
Das mangelnde Licht
12. Dez: Lucy Fricke
Die Diplomatin