Seit 9. August wird der österreichische Autor und Künstler im Dachstein-Gebirge vermisst. Dort verbringt Bodo Hell seit Jahrzehnten auf der Grafenberg-Alm jeden Sommer als schreibender Senner. Und dort hat er wieder einmal nach „seinem“ Vieh gesucht – wie 2016, als ihn der Salzburger Literaturhaus-Leiter besuchte und stundenlang auf Bodo wartete (s. Foto). Jetzt fehlt von dem erfahrenen Hirten jede Spur. Wir, seine Freunde und Weggefährten, machen uns große Sorgen!
Bodo Hell, geboren 1943 in Salzburg, lebt als engagierter Schriftsteller und Fotograf, als neugieriger Musiker und Kulturvermittler in Wien und im Waldviertel. Für sein umfangreiches Werk an Texten, Dramen, Hörspielen und Filmen wurde er vielfach ausgezeichnet, z. B. mit dem Rauriser Literaturpreis (1972), dem Erich-Fried-Preis (1991), dem Preis der Literaturhäuser (2003) und dem Österreichischen Kunstpreis für Literatur (2023). Seit 1992 ist er über zwanzig Mal im Literaturhaus Salzburg aufgetreten, hat gelesen, performt, Ausstellungen und Veranstaltungen mitgestaltet – und 1993 mit seiner poetisch-essayistischen Auseinandersetzung in der der Schau „Frauenmantel – Fotografien von Karl Heinrich Waggerl“ österreichweit für Aufsehen gesorgt (dazu gibt es ein gleichnamiges Buch).