05.06.2024

Dilek Mayatürk erhält Artmann-Stipendium

Dilek Mayatürk erhält Artmann-Stipendium

In Erinnerung an den österreichischen Dichter H.C. Artmann vergibt die Landeshauptstadt Salzburg in Kooperation mit dem Literaturhaus Salzburg, der Paris Lodron Universität Salzburg und mosaik – Verein zur Förderung neuer Literatur und Kultur im Jahr 2024 das H.C. Artmann/Writer-in-Residence-Stipendium.

Die deutsch-türkische Autorin und Filmemacherin Dilek Mayatürk wird für ihre (eingereichten) Gedichte mit dem H.C. Artmann-Stipendium 2024 ausgezeichnet. Die Lyrikerin wird als „Writer in Residence“ im November 2024 in Salzburg wohnen und schreiben. Der Preis wird seit 2008 jährlich von der Kulturabteilung der Stadt Salzburg gemeinsam mit dem Literaturhaus Salzburg vergeben, die Entscheidung der dreiköpfigen Jury war einstimmig.

Die eingereichten Unterlagen haben die Jury, bestehend aus Uta Degner (Assistenzprofessorin für Neuere Deutsche Literatur an der Universität Salzburg) Tomas Friedmann (Leiter Literaturhaus Salzburg) und Felicitas Biller (Dramaturgin, Künstlerin, Redakteurin und Lektorin der Literatur- und Kulturzeitschrift mosaik), überzeugt.
Die Gedichte zeugen von einer starken Ausdruckskraft, die besonders durch den
herausragenden Zugang zur Zweisprachigkeit beeindrucken. Die schlichte, doch intensive Sprache ist der Jury als besonders prägend in Erinnerung geblieben.

H.C. Artmann war nicht nur poetischer Avantgardist und Sprachkünstler mit einem unvergleichlich breiten stilistischen Spektrum und Mitinitiator der „Wiener Gruppe“, sondern auch Übersetzer. Stets hielt er zudem die Verbindung zum literarischen Nachwuchs aufrecht. Als Mitglied des österreichischen Kunstsenats und als langjähriger Förderer der Grazer Autorenversammlung bewies er sich als Mentor für junge österreichische Autor:innen. 1991 wurde H.C. Artmann, der viele Jahre lang in Salzburg lebte, mit dem Literaturpreis des Kulturfonds der Stadt Salzburg ausgezeichnet, seit Mai 2003 ist der Platz vor dem Literaturhaus Salzburg nach ihm benannt.

Das H.C. Artmann/Writer-in-Residence-Programm lädt seit 2008 Autor:innen zu einer Auseinandersetzung mit Artmanns Werk ein und fördert vor allem das eigene Schreiben. Das Programm ermöglicht auch die Vernetzung am Literaturstandort Salzburg. Es ist ausdrücklich erwünscht, z.B. eigene Werke bei einer Lesung der Öffentlichkeit zu präsentieren, sich mit Kolleg:innen, mit Student:innen etc. vor Ort zu treffen und Veranstaltungen im Literaturhaus bei freiem Eintritt zu besuchen.

Geboren am 12. Juni 1921 in Wien (wo er am 4. Dezember 2000 starb), nahm er auch Anteil am kulturellen Leben in Salzburg, trug wesentlich zur Gründung des Literaturhauses als eigenständiger Verein bei und war im ersten Vorstand „Propaganda-Minister“.

Nach ihm ist der H.C. Artmann-Platz vor und das hc-café im Literaturhaus benannt sowie das Artmann-Stipendium, das von der Stadt Salzburg und dem Literaturhaus Salzburg jährlich vergeben wird.