„Die Enge der Salzburger Provinz wird von einem welthaltigen Schriftsteller bewohnt.“ (profil) In seinem neuen Roman „Tote Saison“ (Residenz Verlag 2007) weckt der Salzburger Schrifsteller O.P. Zier einmal mehr die schlafenden Hunde der Provinz. Die Macht, ihre Marionetten und ein Mord – und alles spricht gegen den Erzähler. Barbara Lochner ist tot, aber wer ist ihr Mörder? Alles spricht gegen Werner Burger, den Erzähler – außer die Figuren seines Romans, die nach und nach freimütig gestehen, sie würden Barbara Lochner am liebsten umbringen. Doch zur Tatzeit wartet nur er am Tatort, um sie mit den verbrecherischen Umtrieben einer von der Politik korrumpierten Bürokratie zu konfrontieren. Eines ihrer Opfer ist der rechtschaffene Erwin Lang, der sich einer Verschwörung auf der Spur wähnt und schließlich geradewegs in der Irrenanstalt landet. Ist Lang vielleicht nur ein Opfer seines Verstandes geworden? Wider Willen wird Burger zum Anwalt von dessen Kampf gegen „das geheime System“ und stößt schon bald auf toll gewordene Kleinstadt-Honoratioren, welche die Jahreszeiten neu erfinden wollen … O.P. Zier siedelt seinen neuen Roman auf der Schattseite einer alpinen Urlaubsidylle an, in der Tristesse zwischen Hochsaison und Hochsaison. Beobachtungsgenau und mit der Unerbittlichkeit eines Ermittlers leuchtet er die Winkel aus, die vom Blitzlicht der Kameras noch nicht erhellt sind. Er erzählt dabei nicht nur einen ungemein spannenden Krimi, sondern auch einen Roman über die Fallstricke des Erzählens, in dem der Autor immer zugleich Täter und Opfer ist.

Einleitung: Wolfgang Straub

O. P. Zier, geboren am 20. Oktober 1954 in Schwarzach/St. Veit, aufgewachsen in Lend (Salzburg), lebt seit 1979 als Schriftsteller in St. Johann im Pongau. Zahlreiche Veröffentlichungen in Zeitungen und Zeitschriften, Arbeiten für Hörfunk und Fernsehen. Mehrere Romane, u.a. „Schonzeit“ (1996), „Himmelfahrt“ (1998). Büchertisch: Rupertus Buchhandlung