Dienstag,
07.10.03
11:00

stopp-gats-Aktionstag der Salzburger Kulturstätten

Eintritt frei

Ludwig Laher

Veranstalter: Dachverband Sbg. Kulturstätten, IG Kultur, Lithaus

stopp-gats-Aktionstag der Salzburger Kulturstätten

Veranstalter: Dachverband Sbg. Kulturstätten, IG Kultur, Lithaus

Einladung zum stopp gats-Aktionstag der Kulturstätten: „GATS gefährdete Zonen" Öffentliches Gespräch mit Ludwig Laher (und Kulturschaffenden und – vermittlern) am Dienstag, 7. Oktober 2003 um 11 Uhr im Literaturhaus, Strubergasse 23, 5020 Salzburg Werden Kunst und Kultur bei der laufenden GATS-Runde der Welthandels-organisation WTO auf dem Altar des neoliberalen Wettbewerbsrechts geopfert? Wird eine von NGOs und der Weltkulturministerkonferenz vorgeschlagene Kon-vention für kulturelle Diversität im Rahmen der UNESCO sicherstellen können, daß kulturelle Güter und Dienstleistungen auch in Zukunft nach anderen Maßstäben gehandelt werden? Öffnet das Wort von der zu schützenden Kulturvielfalt Provinzialismus und Chauvinismus Tür und Tor? Diese und andere wichtige Fragen im Spannungsfeld Welthandel und Kultur wird der österreichische Schriftsteller Ludwig Laher zu beantworten versuchen, der sich seit einigen Jahren für die Kulturpolitische Kommission und den Europäischen Künstlerrat intensiv mit der komplizierten Materie beschäftigt. Weitere Informationen von Peter fuschelberger@literaturhaus-salzburg.at oder telefonisch: (0662) 422411-17 bzw. 0699-17422411. Sind Kunst und Kultur in Gefahr, Kulturstätten „bedrohte Zonen"? Es geht um viel: Werden öffentliche Subventionen für Kunst und Kultur verboten? Werden Subventionen allen zugänglich gemacht werden müssen, also die österreichische Filmförderung etwa für große amerikanische Produzenten, die österreichische Verlagsförderung etwa für Bertelsmann, wenn sie sich österreichbezogen bewerben? Sind öffentliche Büchereien noch zu halten? Wird der öffentlich-rechtliche Rundfunk weiter Gebühren verlangen dürfen, um den (ohnehin längst ausgehöhlten) Kulturauftrag zu erfüllen? Wie wird das Match produzentenorientiertes angelsächsiches Copyright gegen autorenzentriertes Urheberrecht europäischer Tradition ausgehen? Wie steht es um die Zukunft der Buchpreisbindung? Werden private Konzertveranstalter mit ihrer Klage vor dem EuGH erfolgreich sein, öffentlich geförderte Festivals, Konzertreihen etc. zu verbieten? Werden kollektive Urheberrechte an indigenen Kulturhervorbringungen noch leichter durch Großkonzerne patentier- und ausbeutbar? Wo wird derzeit wie worüber verhandelt? Welche verschiedenen Strategien gibt es? Hat Österreich überhaupt etwas zu sagen, wenn das Verhandlungsmandat für GATS bei der Europäischen Kommission liegt? Welche Position vertritt die Kommission derzeit? Wie schaut die Informationspolitik aus, in Österreich, in Europa? Was haben die österreichischen KünstlerInnen- und Kulturverbände bisher unternommen? Wie lautet die Bilanz? „Ebenso wie die kulturpolitisch interessierte Öffentlichkeit, die KünsterInnenverbände, die KulturarbeiterInnen und -vermittlerInnen etc. in Österreich schon bislang Entwicklungen innerhalb der EU selbst mit Sorge zur Kenntnis genommen haben, das Prinzip der Subsidiarität in Kunst- und Kulturfragen durch wettbewerbsrechtliche Eingriffe zur Disposition zu stellen (Buchpreisbindung, Beschränkung der Filmförderung etc.), so sehen wir auch in den globalen Bestrebungen, Kunst und Kultur verstärkt als Ware und Dienstleistung im Liberalisierungszusammenhang zu verhandeln, eine große Gefahr für die kulturelle Diversität und die strukturellen Rahmenbedingungen im Sinne der europäischen Kulturstaatstradition."