In unregelmäßigen Abständen lädt Literaturhaus-Leiter Tomas Friedmann bedeutende österreichische Autoren ein, an einem Abend zwei Stunden lang (mit Pause) aus ihren Werken – von ersten Texten über bekannte Bücher bis zu unveröffentlichten Manuskripten – zu lesen und sich selbst kritisch zu kommentieren, zurück und voraus zu blicken. Bisher sind u.a. Peter Turrini (1995), Ernst Jandl (1999), Josef Haslinger (2005), Gert Jonke und Raoul Schrott (beide 2006) und zuletzt Gerhard Rühm (2012) aufgetreten. Nun stellt sich mit Michael Köhlmeier einer der bekanntesten und erfolgreichsten Schriftsteller Österreichs nach 2000 bereits zum zweiten Mal dieser Herausforderung: Michael Köhlmeier liest Michael Köhlmeier. Michael Köhlmeier, geboren am 15. Oktober 1949 in Hard/Vorarlberg, aufgewachsen in Hohenems, wo er mit seiner Frau, der Autorin Monika Helfer, als Schriftsteller, Musiker und Moderator lebt – abwechselnd auch in Wien. Er studierte Politikwissenschaft, Germanistik, Mathematik und Philosophie in Marburg, Gießen und Frankfurt und wurde ab Anfang der 1970er Jahre mit Hörspielen im ORF (z.B. „Like Bob Dylan“) und mit Prosatexten bekannt. 1972 gründete er zusammen mit dem Musiker Reinhold Bilgeri das erfolgreiche Duo Bilgeri & Köhlmeier. Seit Anfang der 1980er Jahre ist ein umfangreiches Erzähl- und Romanwerk entstanden, z.T. auch als Hörbücher, manche vom Autor selbst gelesen. Österreichweit bekannt sind seine vom Radiosender Ö1 ausgestrahlten freien Nacherzählungen antiker Sagenstoffe und biblischer Geschichten und von Shakespeare-Dramen, die auch auf CD und als Bücher erschienen; Seine Werke sind in zahlreiche Sprachen übersetzt und mehrfach ausgezeichnet, zuletzt bekam er 2011 den Österreichischen Kinder- und Jugendbuchpreis. 2008 erschien der Roman „Idylle mit ertrinkendem Hund“, in dem der Autor den tragischen Tod seiner Tochter Paula Köhlmeier, die im Alter von 21 Jahren tödlich verunglückte, aufarbeitete.