Freitag,
23.11.01
20:00

H KOITH TOY XPONOY – Das Flussbett der Zeit

Eintritt 80,-/ 50,-

Anastassis Vistonitis
Charis Vlavianos

Veranstalter: Verein Literaturhaus

H KOITH TOY XPONOY – Das Flussbett der Zeit

Veranstalter: Verein Literaturhaus

Moderation & Übersetzung: Michaela Prinzinger „Wir können unsere Vorfahren nicht wählen. Diejenigen, die ihre Vergangenheit leugnen, leugnen sich selbst. (Es gibt jedoch Augenblicke, in denen ich genau dies wünsche).“ Dieser Aphorismus von Charis Vlavianos illustriert das Dilemma der griechischen Kulturschaffenden, die sich stets an der Schwelle zwischen eigener Tradition (Antike und Volkslied) und europäisch-amerikanischer Moderne befanden – auf der Grenzlinie zwischen Eigenem, Enteignetem und Angeeignetem. Im Flußbett der Zeit vermischen sich Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft vielleicht nirgendwo so unentwirrbar wie in Griechenland. Die Lyriker Anastassis Vistonitis und Charis Vlavianos, Griechen und Weltbürger, belesen in der eigenen Tradition und in der internationalen Dichtung, spielen mit überkommenen Formen und Mythen, stellen Bezüge her zwischen Ent- und Aneignung, definieren ihr Verhältnis zu Europa und zur abendländischen Moderne neu – in einer Verbindung von Intellekt und Sinnlichkeit, im Geist der griechischen Lyrik. Alte Geschichten werden neu aufgearbeitet und ins Heute transformiert, ein Schritt ins Flußbett der Zeit gewagt. Anastassis Vistonitis, geboren 1952 in Komotini/Nordgriechenland, studierte in Athen, lebte in New York und Chicago. Artikel, Essays, Reiseberichte für Zeitungen und Magazine, seit 1996 Vorstandsmitglied des Europäischen Schriftstellerkongresses. Seit den 70ern mehrere Lyrikbände, zuletzt Reisebericht aus China und Textsammlung „Das Flußbett der Zeit. Orte, Städte, Menschen“. Auf Deutsch: „Wellen des schwarzen Meeres“ (Gedichte, Schweizer Verlag, 2000, übersetzt von Dadi Sideri-Speck), Essay im Band „Europaexpress. Ein literarisches Reisebuch“ (Eichborn, 2001). Charis Vlavianos, geboren 1957 in Rom, studierte in Bristol und Oxford, lebt in Athen und gibt die angesehene Literaturzeitschrift „Piisi“ (Dichtung) heraus. Seit 1983 sieben Gedichtbände, Buch mit Aphorismen, Übersetzungen von Walt Whitman, Ezra Pound, John Ashbury u.a. Auf Deutsch: „Der Engel der Geschichte“ (Romisioni-Verlag, 2001, Übertragung: Dadi Sideri-Speck und Dimitra Visaitou), langes Gedicht in der Literaturzeitschrift „Wespennest“ (Heft 124, Sept. 2001). Büchertisch: Rupertus Buchhandlung