Am zweiten Tag des Jubiläumfestivals möchte erostepost an die Veranstaltungsreihe „bekannt:unbekannt“ erinnern, die sie gemeinsam mit dem Verein Salzburger Literaturhaus organisiert hat. Im September 2005 las in dieser Reihe die vielversprechende junge Autorin Andrea Grill mit dem renommierten Autor Michael Köhlmeier, der damals sein Buch „Nachts um eins am Telefon“ vorstellte. Anlässlich der Jubiläumsfeier präsentiert er den erst letzten Monat erschienenen Roman „Abendland“: Carl Jacob Candoris – Mathematiker, Weltbürger, Dandy und Jazz-Fan – ist fünfundneunzig, als er seine Lebensbeichte ablegt. Aufschreiben soll sie der Schriftsteller Sebastian Lukasser, Sohn des Gitarristen Georg Lukasser, den Candoris in den Jazz-Kellern im Wien der Nachkriegsjahre kennengelernt hat. Candoris erzählt von seinem Großvater, der in Wien einen berühmten Kolonialwarenladen betrieb; von seinen seltsamen Verwandten, bei denen er in Göttingen während seines Studiums lebt und die Größen der Naturwissenschaft kennenlernt; und vom Wien der Nachkriegszeit – wo Sebastians Geschichte beginnt, die Geschichte einer Selbstfindung, die sich über die zweite Hälfte des Jahrhunderts zieht. Im Spiegel zweier ungleicher Familien entsteht so ein kluger, reicher, witziger und lebenssatter Generationenroman über unsere Zeit. Michael Köhlmeier, geboren 1949 in Hard am Bodensee, aufgewachsen in Hohenems /Vorarlberg, wo er heute lebt. Studierte Germanistik und Politologie in Marburg sowie Mathematik und Philosophie in Gießen und Frankfurt. Zahlreiche Auszeichnungen, zuletzt: Anton Wildgans-Preis der österreichischen Industrie (1996) und Ehrenpreis des Vorarlberger Buchhandels (2001). Veröffentlichungen zuletzt: „Roman von Montag bis Freitag. 38 Stories“ (2004), „Nachts um eins am Telefon“ (2005) und „Der Spielverderber Mozarts“ (2006), alle drei im Deuticke Verlag. Der Roman Abendland erschien Ende August d. J. im Carl Hanser Verlag. Büchertisch: Rupertus Buchhandlung