Sonntag,
24.02.02
11:00

zum 60. Todestag

Eintritt Euro 10/6

Stefan Zweig

Veranstalter: Verein Literaturhaus

zum 60. Todestag

Veranstalter: Verein Literaturhaus

Anläßlich des 60. Todestages von Stefan Zweig liest die Schauspielerin Angelica Schütz Texte des Schriftstellers, Roman Rocek kommentiert. Die Einleitung hält Hildemar Holl von der Stefan Zweig-Gesellschaft. Stefan Zweig hat viel geschrieben. Sein Lebenswerk umfaßt 132 Bücher. Wer darin nach barockem Überschwang Ausschau hält, wem ein Zuviel an Plastizität das Maßwerk der Gedanken zu sprengen droht, wessen Ohr auf übersteigerte Töne und Klangfarben empfindlich reagiert, der mag – da und dort in seinen Büchern – fündig werden. Doch nur wenige nehmen sich Zeit, seine politischen Urteile eingehender zu qualifizieren. Und wenige haben den Mut, den Problemen nachzuspüren, die seinen historischen Gestalten eignen. Denn alsbald würde man sehen, daß der nicht selten als Unterhaltungsschriftsteller abqualifizierte Zweig politisch motivierte Sachbücher geschrieben hat, in denen er penibel den Ungeist seiner Zeit und die Verbrechen des Nationalsozialismus analysiert. Das gilt vielleicht nicht im gleichen Ausmaß für seine Novellen oder seinen einzigen Roman; für die „Schachnovelle“ aber allemal. Die Gegenwart, die oft den Eindruck erweckt, als habe sie aus den Verbrechen der Vergangenheit nichts gelernt, wird gut daran tun, sich wieder mehr mit diesem überzeugten Humanisten auseinanderzusetzen.

Stefan Zweig, geboren am 28. November 1881 in Wien, gestorben am 23. Februar 1942 in Pétropolis. Studium der Germanistik, Romanistik und Philosophie in Berlin und Wien. Freundschaft mit Emil Verhaeren und Romain Rolland. 1919 bis 1934 meist in Salzburg. Seit 1935 zweiter Wohnsitz in England, 1938 Emigration dorthin. Seit 1941 in Brasilien. Innerlich gebrochen, aus Schwermut über die Zerstörung des geistigen Europa, wählte der Erzähler, Essayist, Biograph, Lyriker und Dramatiker von internationalem Rang den Freitod. Veröffentlichungen: Amok (1922), Verwirrung der Gefühle (1927), Maria Stuart (1935), Ungeduld des Herzens (1938), Schachnovelle (1941), Amerigo (1942), Die Welt von Gestern (1942), Balzac (1943) u.a.