Mittwoch,
09.10.02
20:00

Eintritt E 6/ 4

Dorothea Macheiner

Veranstalter: AAI, SAG, Verein Literaturhaus

Yvonne

Veranstalter: AAI, SAG, Verein Literaturhaus

Einleitung: Hildemar Holl Die Salzburger Autorin Dorothea Macheiner stellt ihren jüngsten Roman „Yvonne“ (Edition Doppelpunkt, 2001) vor. In der „Recherche“ – so der Untertitel des Buches – beschäftigt sich Macheiner mit dem Bürgerkrieg in Algerien. Yvonne empfindet bei ihren Aufenthalten in Tunesien außer der Faszination für die fremde Kultur immer auch eine latente Bedrohung, die sie zunächst nicht deuten kann. Erst ein vergilbtes Zeitungsblatt, das von der Ermordung des kabylischen Sängers Lounès Matoub am 25. Juni 1998 durch die Terrorgruppe GIA berichtet, bringt sie auf eine Spurensuche. Die Lektüre der Autobiografie des Sängers zieht Yvonne immer tiefer in die Problematik der Berberaufstände im algerischen Bürgerkrieg. Wie das jüdische, armenische und kurdische Volk, sind auch die Berber (Ureinwohner Nordafrikas) von der Auslöschung ihrer Kultur bedroht. „Die Autorin liefert detaillierte Informationen über das Leben von Lounès Matoub, über seine Krankheiten, seine Streitereien, seine Reisen und vor allem über seine Weltanschauungen und zuletzt über einen unermüdlichen Kämpfer für die Anerkennung seiner individuellen Freiheit und seines Volkes. Doch der Kampf war leider zu ungleich, sodaß er sein Leben nur verlieren konnte. Diese traurige Situation, die die Autorin (…) vermitteln will, soll auch als Aufschrei betrachtet werden, sich in alle inneren Angelegenheiten aller Staaten der Welt intellektuell einzumischen, wenn es um Verletzung der Menschenrechte geht.“ (Akli Kebaili) Dorothea Macheiner, geboren am 21. März 1943 in Linz, wuchs in Steinbach am Attersee auf und studierte in Salzburg und Innsbruck Theologie, Philosophie und Germanistik. Schreibt Gedichte, Erzählungen, Romane, Essays und zahlreiche Hörspiele. Veröffentlichungen: „Rufe in die Wüste“ (Hörspiel, 1980), „Splitter“ (Gedichte, 1981), „Puppenspiele“ (Roman, 1982), „Grüner Vogel Sehnsucht“ (Hörspiel über Gerold Foidl, 1984/85), „Der Glashausbeduine“ (Erzählung, 1987), „Das Jahr der weisen Affen“ (Roman, 1988), „Sonnenskarabäus“ (Roman, 1993) „Nixenfall“ (Roman, 1996) u.a. Macheiner lebt als freie Autorin in Salzburg und Wien und verbringt immer wieder längere Zeiten in Tunesien und Sardinien. Büchertisch: Kelten Buchhandlung Hallein