- Genre: Reihe: Außenseiter (Gast: Thomas Hartl)
- Beteiligte: Thomas Hartl, Walt Whitman
Veranstalter: Literaturhaus, ORF
Wunderheiler und Poet
Veranstalter: Literaturhaus, ORF
Während in den USA im Jahr 1992 der 100. Todestag des „Gründers einer eigenständigen amerikanischen Lyrik“ gebührlich gefeiert wurde, scheint sich in Europa kaum jemand an Walt Whitman und sein ausuferndes Lyrikkompendium „Leaves of Grass“ zu erinnern. Und das, obwohl der – wegen seiner Darstellung homoerotischer Neigungen angegriffene – Dichter mit prophetischer Sendung mit seinem Werk große Wirkung auf den europäischen Naturalismus und Expressionismus hatte und in seinen „Grashalmen“ sogar einen „Bauern in Steiermark“ literarisch verewigte. Nach dem Hörfeature „Der erste amerikanische Dichter“ (ORF 1992, 44 Minuten) von Tomas Friedmann und Thomas Hartl spricht der Anglist, Kritiker und Übersetzer über Leben und Werk Whitmans. Bereits um 17.30 Uhr wird der Film „Dead Poets Society“ („Club der toten Dichter“, 124 Minuten, Regie: Peter Weir) mit Robin Williams im englischen Original gezeigt. Auf Wunsch wird das Video um 21.30 Uhr wiederholt. Walt Whitman, geboren am 31. Mai 1819 im amerikanischen West Hills bei Huntington (N.Y.), gestorben am 26. März 1892 in Camden (N.J.); Sohn eines Zimmermanns, Jugend in Brooklyn und auf Long Island, arbeitete u. a. in einer Druckerei, als Lehrer, Journalist und Herausgeber verschiedener Zeitungen. Als Korrespondent der New York Times und als Sanitäter nahm er am amerikanischen Bürgerkrieg teil. Bekannt wurde er mit der Gedichtsammlung „Grashalme“, die 1855 erstmals erschien (12 Gedichte) und in der endgültigen Fassung von 1891/92 zwei Bände mit fast 400 Gedichten umfaßte.