Montag,
29.04.02
20:00

Vom Haß des Übersetzers auf den Autor

Eintritt Euro 6/4

Erich Hackl

Veranstalter: Verein Literaturhaus

Vom Haß des Übersetzers auf den Autor

Veranstalter: Verein Literaturhaus

Moderation: Christoph Janacs Erich Hackl, ausgewiesener Spanien- und Lateinamerikakenner, Übersetzer zahlreicher Werke, Herausgeber und Autor von Büchern mit Spanienbezug, liest Proben aus seinen jüngsten Übersetzungen – u.a. aus „Die Henker des Friedens“ des Guatemalteken Rodrigo Rey Rosas und Gedichte aus dem kubanischen Spanisch von Carilda Oliver Labra („Um sieben in meiner Brust“), spricht über den „Haß des Übersetzers auf den Autor“ und wartet mit provokanten Thesen auf! Was ist der Übersetzer: das alter ego des Autors? Ein Wortmechaniker mit dem Lexikon in der einen Hand und dem Bleistift in der anderen? Oder ein genialer Nachdichter, der ein eigenständiges Werk schafft? Worauf legt ein Übersetzer mehr Wert: auf wortwörtliche oder sinngemäße Übersetzung? Auf Rhythmus, Klang und Sprachmelodie – v.a. in der Lyrik – oder auf Sinn und Bedeutung? Was ist, wenn der Übersetzer offenkundige Fehler und Schwächen im Original entdeckt? Kann, darf, soll, muß er korrigierend eingreifen? Was, wenn die Übersetzung das Original vielleicht sogar übertrifft? Erich Hackl, geboren 1954 in Steyr, lebt in Wien. Studium der Germanistik und Hispanistik, zahllose Aufenthalte in Spanien und Lateinamerika. Werke: u.a. Auroras Anlass (87), Abschied von Sidonie (89), Sara und Simón (95), In fester Umarmung (1996), Entwurf einer Liebe auf den ersten Blick (99). Übersetzungen u.a. von Humberto Ak’abal, Eduardo Galeano, Carilda Oliver Labra, Rodrigo Rey Rosa, Ana María Rodas, Mauricio Rosencof, Juan José Saer und Idea Vilariño. Herausgeber zahlreicher Anthologien, u.a. Hier ist niemand gestorben. Nachgelassene Gedichte aus Lateinamerika (85), Das Herz des Himmels. Vom Leiden der Indios in Guatemala (85), Zugvögel seit jeher. Freude und Not spanischer Zigeuner (87), Wien, Wien allein. Literarische Nahaufnahmen (87), Henriette Haill: Straßenballade (96), Alfredo Bauer: Hexenprozeß in Tucumán und andere Chroniken aus der Neuen Welt (96) oder Album Gurs. Ein Fundstück aus dem österreichischen Widerstand (2000).