"Es ist notwendig zu schreiben. Es eilt zu schreiben. Egal wann. Egal wie. Egal wo." Mit diesem Appell fordert uns der kap-verdianische Autor Danny Spínola auf, unsere Eindrücke und Gefühle niederzuschreiben, unabhängig davon, wie das Geschriebene aufgenommen wird und was es bewirkt. Auf diese Weise rechtfertigt er auch sein eigenes Schreiben, das aus dem dringenden Bedürfnis entsteht, die äußere und die innere Welt auszudrücken. Danny Spínola, der auch als bildender Künstler tätig ist, definiert sich als "Poet der Farben": "Meine Bilder sind von Grund auf poetisch, ebenso wie meine Gedichte regelrechte Malereien in Form von Worten und Versen sind. (…) Sowohl was ich schreibe, als auch was ich male, soll zuerst gefühlt, und erst dann verstanden werden, denn es ist zugleich Delirium und Gleichgewicht im freien Flug.", schreibt Spínola über seine Arbeit. Diese pendelt zwischen Traum und Wirklichkeit, Delirium und Suche nach dem Unendlichen, innerer Unruhe und dem Erschaffen neuer Seins- und Ausdrucksweisen, Intimität und unverschleiertem Sich-Hingeben an die Welt. Der Autor liest Ausschnitte aus seinem ersten Roman Lágrimas de Bronze und Gedichte aus seiner neuesten Sammlung Infinito Delírio. Die Studenten der "Praxisorientierung – Lusophonie" des Instituts für Romanistik stellen den Autor vor, führen durch das Gespräch und übernehmen die Lesung auf deutsch. Daniel Euricles Rodrigues Spínola, geboren 1962 in Ribeira da Barca, Kap Verde, studierte portugiesische Sprache und Literatur, unterrichtete an Schulen und Universitäten, gestaltete Radio- und Fernsehsendungen, war im Kulturbereich tätig, und publizierte in zahlreichen Zeitungen und Zeitschriften. Veröffentlichungen (Auswahl): Lágrimas de Bronze (Roman, 1991), Vítreas Labaredas (Lyrik, 1994), Sonâmbulas Tentações (Lyrik, 1999), Piskador di Stréla D’Alba (Erzählungen auf Kreolisch, 1992), Infinito Delírio (Lyrik, 2002). Ausstellungen: Palácio da Assembleia 1996, Centro Cultural Francês da Praia 1999, Palácio da Cultura de Cabo Verde 2002.