Freitag,
15.05.09
18:00

Türkei 3: Spuren der Veränderung

Eintritt Film frei, Lesung und Fest: 15/13/10

Emrah Serbes

Veranstalter: Verein Literaturhaus

Türkei 3: Spuren der Veränderung

Veranstalter: Verein Literaturhaus

Das Türkei-Festival klingt mit einem literarisch-musikalischen Fest aus. Nach 20 Uhr liest Emrah Serbes auf Türkisch und Recai Hallac, der auch moderiert und übersetzt, auf Deutsch. Ab 22 Uhr spielt die Band GÖCEBE SARKILAR Istanbuler Multi-Kulti-Musik zum Zuhören und Tanzen. Türkisches Buffet! Bereits um 18 Uhr läuft der Film „Mutluluk/Glück“ (TR 2007, 105 Minuten, Regie: Abdullah Oguz) nach dem Bestseller von Zülfü Livaneli. Aus dem Zusammenprall der alten Türkei, dargestellt am Soldaten Cemal, der seine 17jährige, durch Schändung ehrlose Cousine Meryem töten soll, mit der modernen Seite der Türkei – verkörpert durch den Philosophie-Professor und Aussteiger Irfan – wird eine gemeinsame Odyssee im Segelboot, die ihr bisheriges Leben einschneidend verändert … Um einen vermeintlichen Selbstmord geht es im Roman „Behzat C. jede berührung hinterlässt eine spur“ (Edition Galata, 2009; „Her temas iz birakir. Bir Ankara Polisiyesi“, 2006) von Emrah Serbes. Kommissar Behzat C., ein brutal-mürrischer Kettenraucher, soll den Tod einer Studentin aufklären, doch Antiterroreinheiten, die in demokratischen Reformprozessen einen Angriff auf ihre Macht sehen, mischen sich ein. Behzets Ermittlungen führen ins linksradikale Umfeld und konfrontieren ihn mit der eigenen Vergangenheit, denn vieles erinnert an seine Tochter. Pointiert- spannungsreich erzählt der Krimi die Geschichte zweier junger Frauen und deren Erfahrung, dass die Türkei nicht ihre Heimat ist, sondern das Land ihrer Mörder. Emrah Serbes, geboren 1981 in Yalova, studierte Theaterwissenschaften in Ankara, wo er als Kritiker für das türkische Feuilleton arbeitet. 2006 veröffentlicht er unter dem Titel „Fröhliche Wissenschaftler oder die Untreue zur Metapher“ seine Gespräche mit zwei bekannten Geisteswissenschaftlern sowie sein Romandebüt, seitdem gilt er als junge Hoffnung unter den türkischen Autoren, ein Ruf, den er durch Erscheinen seines zweiten Kriminalromans „Son Hafriyat“ (2008) festigte. Die siebenköpfige Band GÖCEBE SARKILAR spielt den Sound der Vielvölker-Metropole Istanbul, eine Synthese von Kurdisch, Türkisch, Armenisch etc., die auch für Fatih Akins Film „Crossing the Bridge“ (2005) Pate stand. Musiker: Ayca Damgaci und Hakan Milli (voc), Inci Sunar (git), Izzet Kizil (perc), Özge Metin (violin), Fatih Akman (bass guit) und Ortac Aydinoglu (accordion). Zum türkischen Buffet lädt das Generalkonsulat der Türkei in Salzburg ein.