Mittwoch,
01.10.03
20:00

Tristan da Cunha oder die Hälfte der Erde

Eintritt Euro 6/ 4

Raoul Schrott

Veranstalter: Verein Literaturhaus

Tristan da Cunha oder die Hälfte der Erde

Veranstalter: Verein Literaturhaus

Einleitung: Ines Schütz Eine winzige Insel im Ozean als Brennpunkt der Sehnsucht von vier Menschen – drei Männer und eine Frau, deren Leben von dem entlegensten Ort der Welt bestimmt wird: Tristan da Cunha, ein Vulkan mitten im Atlantik, im Dreieck zwischen Brasilien, der Antarktis und Südafrika. Der österreichische Schriftsteller Raoul Schrott verbindet in seinem neuen, großen, vieldimensionalen Roman „Tristan da Cunha oder Die Hälfte der Erde“ (Hanser Verlag, 2003) fesselnde Schicksale, schroffe Landschaften, unstillbare Passionen und Obsessionen. Ein zeitloses Buch und doch ein Zeitbild von fünf Jahrhunderten Weltgeschichte. Raoul Schrott erzählt vier Liebes- und Lebensgeschichten, die sich über Jahrhunderte hinweg in der „Mitte der Zeit“ und der „Mitte der Welt“ kreuzen: Noome Morholt, 41, ist im Januar 2003 mit einem südafrikanischen Team von Wissenschaftlern unterwegs in die Antarktis, um dort in der anbrechenden Finsternis zu überwintern und Forschungen über das Polarlicht zu betreiben. – Christian Reval, 49, im Zweiten Weltkrieg auf Tristan stationierter Funker, der den Vulkan als erster kartographiert hat und 1969 beim Vermessen einer weiter südlich gelegenen Insel unter nie geklärten Umständen stirbt. – Edwin Heron Dodgson, 35, Bruder des berühmten Lewis Caroll, ein Priester, der im 19. Jahrhundert die Siedler auf der Vulkaninsel missionieren soll, ein Verhältnis mit einem Mädchen beginnt und sich dabei tief in Schuld verstrickt. – Mark Thomsen, Mitte fünfzig und Briefmarkenhändler, der anhand seiner Sammlung die Geschichte der Insel in einem epischen Panorama rekonstruiert, damit aber auch die Geschichte seiner gescheiterten Ehe, in einer Parabel von Eifersucht und Sehnsucht. Raoul Schrott, geboren am 17. Jänner 1964 auf einem Schiff im Atlantik, aufgewachsen in Tunis und Landeck/Tirol, lebt in Irland. Bekannt seit seinem Debütroman „Finis Terrae“ (1995), seitdem zahlreiche Bücher mit Prosa, Essays, Gedichten, übersetzungen etc., zuletzt erschienen u.a. „Tropen“ (Gedichte, 1999), „Die Wüste Lop Nor“ (Novelle, 2000) und „Gilgamesh“ (2001).