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Seit 2001 wird jährlich der Theodor-Kramer-Preis vergeben. Bisher wurden für ihr „Schreiben im Widerstand und im Exil“ u.a. Fred Wander, Georg Stefan Troller und Ruth Klüger ausgezeichnet. 2014 erhält den Preis Herbert Kuhner, der 1939 mit seiner Familie in die USA flüchtete und seit fünfzig Jahren als österreichischer Autor englischer Sprache in Wien lebt. Moderation: Vladimir Vertlib und Konstantin Kaiser. Lesung: Michael Kolnberger. „In seinen Prosastücken, Erinnerungen, Gedichten und Polemiken sucht er Verständigung, nicht Versöhnung. Seine Perspektive bleibt die des aus dem Exil Zurückgekehrten, dem das Leben in Österreich nicht einfach selbstverständlich ist. Er sieht Kontinuitäten, wo andere Neues erwacht glauben, Kontinuitäten des routinierten Umgangs mit geschehenem Unrecht, des fraglosen Weiterspinnens einer Wunsch- und Fantasiewelt, die ihre Realisierung einst in den Krematorien der Konzentrationslager fand.“ (aus der Jurybegründung der Theodor Kramer Gesellschaft 2014)

Herbert Kuhner, geb. 1935 in Wien, emigriert als Kind nach New York. Nach einem Sprach-Studium arbeitet er bei der UNO-Atombehörde. 1963 Rückkehr nach Wien, wo der Kritiker heimischer Nachkriegsmentalität als freier Schriftsteller und Übersetzer lebt. Er veröffentlicht in Literaturzeitschriften sowie Bücher auf Deutsch und Englisch (z.B. Roman „Nixe“, 1968), tritt mit Übersetzungen als „Botschafter“ für die Literaturen österreichischer Volksgruppen ein und hat die US-Anthologie „Austrian Poetry Today“ herausgegeben. Seit 2007 betreibt er „Harry‘s Blog – Our man in Vienna“.