Dienstag,
19.05.09
20:00

Theodor-Kramer-Preis 2009

Eintritt E 6/5/4

Ilana Shmueli
Josef Burg

Veranstalter: Verein Literaturhaus

Theodor-Kramer-Preis 2009

Veranstalter: Verein Literaturhaus

Jedes Jahr werden im Literaturhaus die mit dem Theodor Kramer-Preis für Schreiben im Widerstand und im Exil ausgezeichneten Schriftsteller vorgestellt. 2009 wird der Preis zu gleichen Teilen an zwei Autoren verliehen, die ihre Wurzeln im einstmaligen österreichischen Kronland Bukowina haben. Während Ilana Shmueli ihre Heimatstadt Czernowitz 1944 verließ und in Israel eine neue Heimat fand, kehrte Josef Burg, der 1941 aus Czernowitz geflohen war, 1959 zurück. Beide Schriftsteller haben eine starke Beziehung zu Wien: Shmueli durch ihre Mutter und das kulturelle Gepräge ihres Elternhauses, Burg durch sein Studium vor dem „Anschluss”. In dieser Zeit ergaben sich erste Kontakte mit Vertretern der jiddischen Literatur. Shmueli und Burg vertreten zwei der wichtigen Literatursprachen von Czernowitz: Deutsch und Jiddisch. Den Abend im Literaturhaus Salzburg gestalten die Autorin Ilana Shmueli mit einer Lesung sowie der deutsche Lyriker und Essayist Frank Schablewski, der am Entstehen des Gedichtbandes von Ilana Shmueli beteiligt war. Danach wird der Germanist, Judaist, Schriftsteller und Übersetzer Armin Eidherr als Laudator und Vertreter von Josef Burg über den Czernowitzer Dichter sprechen. Josef Burg, geboren am 30. Mai 1912 in Wischnitz/Bukowina. 1934 erste Erzählung in den „tschernowizer bleter” – 1938 zwangseingestellt, von Burg ab 1990 als jiddische Monatszeitschrift wieder herausgegeben. Studium der Germanistik in Wien, 1941 Flucht in die UDSSR, Deutschlehrer in der Wolgadeutschen Republik und Hochschullehrer in Iwanowo, seit 1959 Lehrer in Czernowitz. Viele Preise und Bücher, zuletzt „Ein Stück trockenes Brot“ (2008). Ilana Shmueli, geboren als Liane Schindler am 7. März 1924 in Czernowitz, Flucht nach Tel Aviv, lebt in Jerusalem. Studium der Musikerziehung, Sozialarbeit und Kriminologie. Bekanntschaft mit Paul Celan, 1999 Aufzeichnungen „Sag, dass Jerusalem ist“ auf Hebräisch (mit Übers. von 27 Gedichten Celans). Spät eigene Lyrik und autobiographische Prosa. Zuletzt erschien der Gedichtband „Zwischen dem Jetzt und dem Jetzt“ (2007).