Der französische Schriftsteller Jean Genet ist einer der umstrittendsten Autoren der modernen Literatur. Als Gewohnheitsverbrecher zu lebenslangem Zuchthaus verurteilt, begann er im Gefängnis, gegen Dreck und Erniedrigung mit einer überhöhten, poetischen Prosa anzuschreiben. Schon sein erster Roman "Notre-Dame-des-Fleurs" (1943) stellte bürgerliche Moralvorstellungen auf den Kopf: Aus Mördern werden Heilige, aus Verbrechern Helden. Nach dem Hörfeature "Der Seiltänzer" (ORF-Tonspuren 1991, 39 Minuten) sprechen Silvana und Christian Schiller mit dem Wiener Theaterwissenschaftler und Genet-Kenner Hannes Sulzenbacher. Bereits um 18.15 Uhr ist die Rainer Werner Fassbinder- Verfilmung von Genets Roman "Querelle" zu sehen.