Zusammenstellung und szenische Bearbeitung von Traugott Krischke Anton Kuh, dessen 50. Todestag in dieses Jahr fällt, war ein begnadeter Bohemien, Schnorrer, Kaffeehausbesucher und Sprechkünstler. Seine Welt war das Kaffeehaus, in dem er residierte, Bonmots zum besten gab, seinen extrovertierten und exklusiven Lebensstil pflegte. Geistreiche Feuilletons erschienen in den Wiener, Prager und Berliner Zeitungen, sie spießten interessante Begebenheiten auf, seiner scharfen Beobachtungsgabe entgingen keine Details. Seine Angriffe richteten sich aber auch gegen den heraufziehenden Nationalsozialismus, er verachtete anpasslerisches Duckmäusertum und verfaßte Kampfartikel gegen Hitler, "his Haus-masters voice". Die szenische Lesung, die Stephan Paryla-Raky mit Texten Kuhs präsentiert, bringt einige bekannte Stücke wie "Der Anschluß" und das "Marine Archiv" und andere Köstlichkeiten des Wortjongleurs und Lebenskünstlers Kuh.