Zwei Millionen Menschen sprechen eine Sprache, in der europäische Weltliteratur geschrieben wird: das Slowenische. Eigenes Fremdes wächst in unserer Nachbarschaft und ist im dichterischen Wort und im Rhythmus der Kunst zu entdecken, in der Reihe „Europa der Muttersprachen“ im Literaturhaus Salzburg. Die Dichterin und Schauspielerin Berta Bojetu-Boeta ist eine Persönlichkeit des slowenischen Kulturlebens. An diesem Abend liest sie „Sira“, die Geschichte von einer, die auszog, vogelfrei zu sein: „Jetzt gehen wir. Die Vögel lassen wir frei.“ Die slowenische Dichterkollegin Svetlana Makarovic ist ebenfalls Sängerin und Schauspielerin. Sie liest und singt unbeugsame Gedichte und Chansons: „Daj – Dam/Gibst du – geb ich“. Die Moderation des Abends besorgt Ludwig Hartinger. Svetlana Makarovic, geboren 1939 in Maribor, absolvierte die Akademie für Theater und Film in Ljubljana. Ebendort lebt sie – außerhalb aller herrschaftlichen Mitten – u. a. als Kinderbuchautorin und Illustratorin. Veröffentlichte seit 1964 mehrere Gedichtbände und Kinderbücher sowie Chansons. Berta Bojetu-Boeta, geboren 1946 in Maribor, lebt in Ljubljana. Seit 1979 veröffentlichte sie zwei Gedichtbände und zwei Romane, zuletzt „Pti*cja hi*sa“ (dt. „Das Vogelhaus“ in Vorbereitung, Wieser Verlag 1997). Ihr Werk wider Konvention und Botmäßigkeit erhielt wichtige slowenische Auszeichnungen.