Montag,
28.04.08
19:00

Sie nahmen mir die Mutter und gaben mir ein Gewehr

Eintritt 10/6

Veranstalter: Verein Literaturhaus, AMREF Austria, Südwind, AAI-Salzburg, Frauenbüro der Stadt Salzburg

Sie nahmen mir die Mutter und gaben mir ein Gewehr

Veranstalter: Verein Literaturhaus, AMREF Austria, Südwind, AAI-Salzburg, Frauenbüro der Stadt Salzburg

Im Rahmen der „Days of Dialogue“ – veranstaltet von AMREF Austria – tritt die Autorin und Menschenrechtsaktivisten China Keitetsi in Salzburg auf. Im Alter von 8 Jahren flieht sie vor ihrem gewalttätigen Vater und gerät in ein Rekrutierungslager der ugandischen Widerstandsarmee NRA, die von Yowere Museveni, dem heutigen Staatspräsidenten, angeführt wird. Sie bekommt ein Gewehr und wird als Frontsoldatin und Leibwächterin zum Kämpfen und Morden gezwungen, bis ihr 19jährig mit UNO-Hilfe die Flucht gelingt. In Dänemark aufgenommen, schreibt sie ein Buch über ihr Leben als Kindersoldatin. Christian Kellner – der aus dem Bestseller gemeinsam mit China Keitetsi ein Theaterstück machte – liest auf Deutsch, die Autorin stellt sich nach einem kurzen Vortrag auf Englisch den Fragen des Publikums. Bereits um 19 Uhr wird der Film „Gulu“ (Original mit englischen Untertiteln, 52 Minuten) von Luca Zingaretti gezeigt. Die Dokumentation macht auf die fast vergessene Tragödie der „Acholi people“ in Norduganda aufmerksam. In den letzten 16 Jahren war dieser Stamm im Zentrum der Konflikte zwischen Armee und Rebellen (Lords Resistance Army). Der Film zeigt die Probleme der Menschen in Gulu und die Bemühungen von Organisationen wie AMREF, dieser Region und den Menschen vor Ort zu helfen. China Keitetsi (den Namen „China“ erhält sie vom Ausbildner, weil sie „Schlitzaugen“ hat) wurde 1976 in Westuganda geboren und lebt seit 1999 in Dänemark. Um ihre Kriegserfahrungen zu verarbeiten, schreibt sie ihre Geschichte auf, das Buch „Child Soldier: Fighting for my Life“ (2002; dt. „Sie nahmen mir die Mutter und gaben mir ein Gewehr“, Ullstein Verlag 2003) wird ein großer Erfolg. Sie reist als Vortragende durch die Welt, spricht vor der UNO in New York und gründet den Verein „Hilfe für ehemalige Kindersoldaten und afrikanische Kriegsopfer“. 2007 veröffentlicht sie „Tears Between Heaven and Earth. My Way Back to Life“ (dt. „Tränen zwischen Himmel und Erde. Mein Weg zurück ins Leben“, Verlag Marion von Schröder, 2007).