Wer ist der Täter? Gibt es ihn überhaupt? Margret Kreidls Geschichten spielen im ländlichen Milieu, im alpinen Raum, spielen mit den uns bekannten Versatzstücken von Jäger und Sennerin, dem Gewehrschrank: „Anni zieht das Dirndl aus und legt sich ins Bett. Sie kann nicht schlafen, Anni öffnet das Fenster. Schritte auf dem Kies. Männerstimmen. Pankratz? Schatz! Ein Schuß.“ Ingeborg Kaiser hingegen geht in ihrem Buch „Mord der Angst“ einem wahren Kriminalfall nach: An einem schönen und warmen Pfingstsamstag wurden in einem Wochenendhäuschen am Waldrand bei Seewen fünf Menschen ermordet. Zwanzig Jahre sind es her – und noch immer tappt die Polizei im Dunkeln. In dichter Sprache entwirft die Autorin eine Szenerie alltäglichen Schreckens, wo Opfer zu Tätern, Täter zu Opfern werden. Margret Kreidl, 1964 in Salzburg geboren, lebt als freie Schriftstellerin in Wien. Aufenthaltsstipendien: Literarisches Colloquium Berlin 1991, Akademie Schloß Solitude, Stuttgart 1994, Reinhard Priessnitz-Preis 1994. Veröffentlichungen: „Meine Stimme“ (Graz, 1995), „Ich bin eine Königin, Auftritte“ (Wieser, 1996), „Schnelle Schüsse“ (Wien, 1996). Aufführungen: „Auf die Plätze“ (Sportlerdrama, Koblenz 1992), „Halbe Halbe“ (forum stadtpark theater 1993), „Unter Wasser“ (Volkstheater, Wien 1994; Theater an der Winkelwiese, Zürich; Théâtre de Poche, Biel 1995). Ingeborg Kaiser, geboren 1935 in Süddeutschland, lebt in Basel; literarische Veröffentlichungen seit 1969 (Prosa, Kurzprosa, Gedichte, Theaterstücke, Romane, Novellen). 1984/85 Hausautorin am Stadttheater Chur; etwa 20 Bücher, zuletzt „Regenbogenwahn“ (Novelle), „heimliches laster“ (Lyrik) und „Mord der Angst“.