aeiou Die Österreicherin Ilse Aichinger ist eine radikale Autorin. Ihre verknappten Texte widersetzen sich oft einer interpretativen Enträtselung. Dabei spielt die Sprache eine besondere Rolle: Aichinger mißtraut ihr einerseits als Medium und bemüht sich andererseits um ihre Rehabilitierung. So nähern sich ihre Erzählungen lyrischem Schreiben an. „Ich brauche jetzt die besseren Wörter nicht mehr“, lautet der erste Satz der Titelgeschichte im Erzählband „Schlechte Wörter“ (1976). Aichinger plädiert in diesem Band dafür, sich mit und in der Sprache abzusetzen vom konventionellen Zwang, „eine bessere Bezeichnung für die reine Wahrheit, als die reine Wahrheit es ist“ zu suchen und damit einer Sprache nachzujagen, die nicht unablässig das ist, was sie bezeichnet. Nach dem Vortrag von Dr. Richard Reichensperger über Identitäten bei Ilse Aichinger liest die bekannte Dichterin aus ihrem Erzählband „Schlechte Wörter“. Anschließend wird das Hörspiel „Auckland“ (NDR 1970, 41 Minuten) vorgestellt.