Donnerstag,
08.01.09
19:30

Schilfbilder

Eintritt frei

Walter Kappacher

Veranstalter: Verein Literaturhaus

Schilfbilder

Veranstalter: Verein Literaturhaus

„Prüfer unserer Lebensart“ nennt der Autor und Kritiker Paul Ingendaay den österreichischen Schriftsteller Walter Kappacher und beschreibt ihn als einen, der „mit so viel Gelassenheit und Beobachtungsschärfe und Sinn für die kleinen Epiphanien erzählt, dass einem beim Lesen klar wird, welches Loch das Verschwinden der Naturbeschreibung aus unseren Romanen gerissen hat.“ „Als ich nachts beim Wassertrinken in der Küche aus dem Fenster schaute, hinunter auf die kaum wahrnehmbare Reihe der abgestellten Autos: Bei einigen blinkten durch die Scheiben die roten Lichter ihrer elektronischen Türschlösser. Vielleicht verständigten sie sich untereinander, dachte ich, durch geheime Morsezeichen.“ (Kappacher, Notizen aus den Tagebüchern). Walter Kappacher wählt einen Ausschnitt, den er betrachtet – beim Schreiben, beim Zeichnen, beim Fotografieren –, und die Aufmerksamkeit, die er gerade diesem Ausschnitt schenkt, macht ihn zu etwas Besonderem. Das gilt für Kappachers kurze Texte genauso wie für seine Romane wie „Selina“, aus dem er zur Ausstellungseröffnung lesen wird. Das gilt auch für seine Fotografien, die die Ausstellung „Schilfbilder – Von der Schönheit des Vergehens“ zeigt. Paul Ingendaay schreibt über diese Fotografien: „Nach der Verbindung zu Kappachers wunderbarem schriftstellerischen Werk muss man nicht lange suchen. Unsere Welt mag nur aus ein paar Quadratmetern bestehen, aber sie enthält alle Vielfalt, die wir ertragen.“ Walter Kappacher, geboren 1938 in Salzburg, verließ mit 15 Jahren die Schule, war in verschiedenen Berufen tätig; 1964 Beginn der literarischen Tätigkeit, seit 1967 Veröffentlichungen, seit 1978 freiberuflicher Schriftsteller. Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung. Viele Auszeichnungen: Förderpreis zum österreichischen Staatspreis für Literatur (1977), Rauriser Literaturpreis (1985), Literaturpreis des Kulturkreises im Bundesverband der Deutschen Industrie (1986), Hermann-Lenz-Preis (2004), Großer Kunstpreis des Landes Salzburg (2006).