Freitag,
01.12.23
19:30

Eintritt € 12/10/8

Margret Kreidl
Michael Lentz
Nasima Razizadeh
Raoul Schrott

Veranstalter: Verein Literaturhaus
Veranstaltungsort: Literaturhaus

Poesie-Nacht

Veranstalter: Verein Literaturhaus
Veranstaltungsort: Literaturhaus

Kartenvorverkauf

Lyrik boomt! 2023 sind bemerkenswerte Gedichtbände erschienen, so viele, dass zusätzlich zur Poesie-Nacht im Frühjahr eine herbstliche Poesie-Nacht im Literaturhaus stattfindet. Zwei Autorinnen und zwei Autoren aus Österreich und Deutschland lesen, Florian Podgoreanu spielt Piano.

In ihrem neuen Band „Mehr Frauen als Antworten“ (Edition Korrespondenzen, 2023) nimmt Margret Keidl Erinnerungen, Träume, Schlagzeilen und Wetterberichte zum Anlass und als Material für ihre Gedichte – samt Fußnoten. So kommt die österreichische Autorin von Aschekiste zur Wolkenschachtel oder vom ukrainischen Baumwollstilzchen zum Buddha am Bodensee. Es gibt die blaue Vernunft und Fragen im Dunkeln. Und es gibt mehr Frauen als Antworten.

In den neuen Gedichten von Michael Lentz geht es buchstäblich um alles – von A bis Z, von der Kindheit bis zum Tod. Im Zentrum von „Chora“ (S. Fischer, 2023) steht das Gedicht von einem Kind, das eine tote Amsel gefunden hat. Beide, Kind und Gedicht, wollen die Amsel wieder zum Singen bringen. In immer neuen Anläufen gibt sich diese Lyrik der schöpferischen Kraft der Sprache hin, der deutsche Autor zieht dabei alle Register – vom Gebet bis zum Anagramm – und zielt aufs Ganze unserer Existenz.

Nasima Sophia Razizadeh ist in Frankfurt geboren – und mit dem H.C. Artmann-Stipendium 2023 der Stadt Salzburg ausgezeichnet worden. Zum Ende ihrer Salzburger Zeit als Writer-in-Residence tritt die deutsche Autorin im Literaturhaus auf, um Gedichte zu lesen und ihr gerade erschienenes erstes Buch „Sprache und Meer“ (Matthes & Seitz, 2023) vorzustellen.

Im zweiten Teil des Abends präsentiert Raoul Schrott sein neues Buch „Inventur des Sommers. Über das Abwesende“ (Hanser Verlag, 2023), das in der Kritik von Karl-Markus Gauß mit dem Prädikat „Weltklasse“ ausgezeichnet wird. In seinen formensprengenden Gedichten erkundet der österreichische Autor, wie sehr unser Denken, Handeln und Fühlen vom Absenten geprägt ist. Vermag es die Poesie, das Verlorengegangene wiederzubringen? Was bleibt und was lassen wir zurück, wenn wir gehen? Kunstvoll, klug und sinnlich rückt dieser zwischen Essay und Lyrik mäandernde Band ein buntes Kaleidoskop jener zersprungenen Momente vor Augen, die unser Leben ausmachen – ob zu Hause oder auf Reisen zu den Kultstätten der Musen, ob in wahren Geschichten, Totenreden oder Jubelfeiern.