In ihren Ländern gehören sie zu den bedeutendsten Dichtern, in Europa sind sie kaum bekannt und übersetzt. Anläßlich des Festivals für lateinamerikanische Poesie in Wien – organisiert vom Foro Literario Austria-América Latina, dem österreichische und latein-amerikanische Schriftsteller angehören – wurden drei Dichter nach Salzburg eingeladen, um im Literaturhaus ihre aufregenden Gedichte auf Spanisch zu lesen. Moderation: der österreichische Autor Christoph Janacs. 'als die poesie mich verließ / nützten die falten die lage aus / und schlugen ihre krallen in mein gesicht.' Für die Argentinierin Laura Yasan ist Poesie Lebenselixier – und Befreiungsschlag, wie auch für die bolivianische Dichterin Norah Zapata Prill: 'Ich bin frei / Das Fenster meines Zimmers weiß es / Und mein Bett / Auch'. Vergänglichkeit, Liebe, Eros, Tod – die großen Themen der Literatur, hier tauchen sie auf, sprudeln, vergehen. 'Er war der Schauplatz vieler Geschichten / eine Erzählung, die im Unwetter erlosch / eine Stimme voller Ende / ohne Himmel, maßlos' heißt es bei Leonardo Padrón aus Venezuela.

Laura Yasan, geb. 1960 in Buenos Aires, Argentinien. Schreibwerkstätten in Gefängnissen, Kinderheimen etc. Bücher, Preise. Redaktionsrat der LZ 'Los rollos del mal muerto', leitet Internet-Lyrikplattform 'Palabra Virtual'. Leonardo Padrón, geb. 1959 in Caracas, Venezuela. Dichter, Essayist, Dramaturg, Drehbuchautor für Film und TV. Mehrere Bücher. Seine Telenovelas erreichen in Nord- und Südamerika ein Millionenpublikum, erhielt Preise und Auszeichnungen.

Norah Zapata Prill, geb. 1945 oder 1946 in Cochabamba, Bolivien. Mitglied der Bolivianischen Akademie für spanische Sprache. Viele Bücher und Auszeichnungen. Genießt große Anerkennung als eine der bedeutendsten Lyrikerinnen Boliviens.