Donnerstag,
20.11.08

Pinocchio

Eintritt frei

Veranstalter: Verein Literaturhaus (im Rahmen der Salzburger Buchwoche)

Pinocchio

Veranstalter: Verein Literaturhaus (im Rahmen der Salzburger Buchwoche)

In seinem Grafikzyklus führt Andreas Weißgerber seinen Pinocchio auf 12 Radierungen durch 12 Stationen der Geschichte des Carlo Collodi. Der kleine Holzkerl begegnet dabei den Figuren Fuchs und Kater, dem Puppenspieler, der Schlange und anderen, wie man sie aus Collodis Erzählung kennt. Weißgerber zeigt in seinen Arbeiten den Weg der Holzpuppe hin zum Menschen als eine Metapher der Menschwerdung, die sowohl auf den einzelnen Menschen als auch auf die Gesellschaft angelegt werden kann. Dieser Weg Pinocchios, „der Weg, ein Mensch zu werden, verläuft über Irrtümer, Eseleien und Verführungen, er ist voller Wagnis und Wagemut, wenn auch nicht immer erfolgreich.“ (Gudrun Schulz) Hinter der Pinocchio-Geschichte, die bei Weißgerber im Übrigen – anders als bei Collodi – tragisch endet, steckt aber noch eine ganz andere: Der Zyklus, der im Literaturhaus zu sehen ist, entstand 1980 in der DDR. „Mit dem Blick auf die Geschichte der DDR erhalten die Bilder und das Ende der gemalten Erzählung zu Pinocchio eine zusätzliche Bedeutung für den Betrachter, die zugleich über diese Sicht hinaus und in die Gegenwart hinein weist. Auf einer Radierung beispielsweise will Pinocchio zur Fee zurückkehren und trifft unterwegs eine Riesenschlange (Blatt 5 des Zyklus). Diese Schlange ist so lang, dass sie dem Grafiker unter der Hand zu einer Stacheldrahtrolle wird, die nicht nur Pinocchio hindert, seinen Weg zu gehen.“ (Gudrun Schulz) Neben dem Pinocchio-Zyklus zeigt das Literaturhaus auch weitere Arbeiten des Künstlers. Öffnungszeiten: Montag bis Donnerstag von 10 bis 17 Uhr und bei Abendveranstaltungen