Octave Mirbeau war einer der berühmtesten und gefürchtetsten Romanciers seiner Zeit und der meistgespielte französische Bühnenautor im deutschsprachigen Raum. Er liebte den Skandal, verfaßte pornographische Texte, verurteilte den Kolonialismus und den Antisemitismus und schrieb böse Glossen gegen die Mißstände seiner Zeit. All dies hat Mirbeau in den 1901 erschienen Roman „Les 21 jours d´un neurasthénique“ hineingepackt. Es ist eine rabiate Abrechnung mit dem Frankreich des 19. Jahrhunderts, mit Erstaunen lassen sich Parallelen zu aktuellen Situationen erkennen. Wieland Grommes, literarischer und wissenschaftlicher Übersetzer, hat den Roman von Octave Mirbeau ins Deutsche übertragen. Er liest um 21 Uhr aus dem Buch und spricht über Autor und Werk. Lesung und ergänzende Bemerkungen zu Octave Mirbeau versprechen einen bitterbösen und amüsanten Abend! Bereits um 19 Uhr wird die bekannte Verfilmung „Tagebuch einer Kammerzofe“ von Louis Bunuel nach dem gleichnamigen Roman von Octave Mirbeau gezeigt. In dem Film (F/I 1963/64, 97 Min., in französischer Originalversion ohne Untertitel) benützt Bunuel die Handlung des Romans, um die verlogene Fassade der Gesellschaft zu denunzieren. Seine polemischen Ausfälle gelten dem Bürgertum, der politischen Rechten und Zerrformen des Christentums, letztlich jedoch wird der um den Preis des Verrats an der eigenen Klasse vollzogene Aufstieg einer Minderprivilegierten geschildert.