Freitag,
13.09.02
20:00

New York, New York

Eintritt Euro 6/ 4

Kathrin Röggla
Ulrich Peltzer

Veranstalter: Verein Literaturhaus

New York, New York

Veranstalter: Verein Literaturhaus

Der 11. September 2001 wirkte sich auch auf den Buchmarkt aus. Plötzlich gab es zahlreiche Publikationen, die sich mit der Katastrophe – vier Passagierflugzeuge wurden in den USA entführt, zwei von Selbstmordattentätern in die Türme des WTC gelenkt, eines in das Pentagon in Washington – beschäftigten. Ein Jahr nach dem Anschlag werden zwei Bücher im Literaturhaus vorgestellt und diskutiert. Kathrin Röggla war am 11. September nur einen Kilometer vom World Trade Center entfernt. In der Folge verfaßte sie eine Serie von Texten, die die Veränderungen in NYC in den Blick nehmen. In ihrem Tagebuch „really ground zero“ (Fischer TB 2001) beschreibt sie die Reaktion der Amerikaner auf die Anschläge, läßt einzelne Leute zu Wort kommen, beobachtet das Geschehen in den Straßen und kommentiert die Inszenierung amerikanischer Politik in den Medien. Über die momentane Aktualität hinaus versucht die Autorin, Muster amerikanischer Wirklichkeit sichtbar zu machen. Anders Ulrich Peltzer. In einer atemberaubend klaren Sprache macht er in „Bryant Park“ (Amann Verlag, 2002) sinnlich nachvollziehbar, wie Wirklichkeit entsteht und auf welch schwankendem Boden sich Lebensläufe aufbauen. Die FAZ nannte den Roman „die erste literarische Erzählung des 11. September“. Nachmittag in Manhattan. Im Bryant Park laufen die Vorbereitungen fürs Open air-Kino; ein Mann sitzt in der Public Library und durchforstet Namensregister, seine Gedanken schweifen ab. In der 36. Straße stürzt ein Gerüst zusammen. Städtische Katastrophenmeldungen, live und in Farbe, stoßen Erinnerungen an weiter zurückliegende, selbst erlebte Geschichten an und verweisen auf das, was an Brüchen kommen wird. Kathrin Röggla, geboren 1971 in Salzburg, lebt seit 1992 in Berlin. Debütierte 1995 mit dem Erzählband „Niemand lacht rückwärts“. 1997 erschien „Abrauschen“, ihr erster Roman. Im Frühjahr 2000 veröffentlichte sie „Irres Wetter“. Zuletzt wurde sie mit dem Sacher-Masoch-Preis (2000) und dem Italo-Svevo-Preis (2001) ausgezeichnet. Ulrich Peltzer, geboren 1956 in Krefeld, lebt seit 1975 in Berlin. Veröffentlichungen: „Die Sünden der Faulheit“ (Roman, 1987), „Stefan Martinez“ (Roman, 1995), „Alle oder keiner“ (Roman 1999). Erhielt zahlreiche Preise und Auszeichnungen, 1997 wurde ihm der Anna-Seghers-Preis für deutschsprachige Autoren verliehen.