Mittwoch,
11.12.13
20:00

Nahe, ferne Welt

Eintritt € 8/6/4

Ilija Trojanow

Veranstalter: Verein Literaturhaus

Nahe, ferne Welt

Veranstalter: Verein Literaturhaus

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Ilija Trojanow, deutscher Schriftsteller bulgarischer Abstammung, hat zwei neue Bücher – so unterschiedlich sie sind, gemeinsam ist ihnen der Blick: einmal auf die nahe und doch fremde Welt des Balkan, das andere Mal auf die nahe und doch fremde Welt des Kapitalismus. Beide Male geht es um Achtung und Respekt, um Würde und Menschlichkeit. Im Literaturhaus stellt der Autor an einem Abend beide Bücher in Lesung und Gespräch vor. Die Erzählungen „Wo Orpheus begraben liegt“ (Hanser, 2013) sind Begegnungen mit einer Welt ungeahnter Kontraste und bezaubernder Geschichten. „Weltensammler“ Ilija Trojanow und Fotograf Christian Muhrbeck reisten jahrelang durch Bulgarien, um die Facetten des Lebens zu erkunden, zwischen archaischer Kultur, Postsozialismus und den Spannungen der jüngsten Vergangenheit. Entstanden sind Bilder jenseits aller Klischees sowie Erzählungen, die zwischen Reportage und Poesie schweben. „Der überflüssige Mensch“ (Residenz, 2013) ist ein Essay zur Würde des Menschen im Spätkapitalismus. Wer nichts produziert und nichts konsumiert, ist überflüssig, so die mörderische Logik; Überbevölkerung sei das größte Problem unseres Planeten, so die internationalen Eliten. Doch wenn die Menschheit reduziert werden soll, wer muss verschwinden, fragt Trojanow in seiner humanistischen Streitschrift. In eindringlichen Analysen schlägt er den Bogen von den Verheerungen des Klimawandels über die Erbarmungslosigkeit neoliberaler Arbeitsmarktpolitik bis zu massen- medialen Apokalypsen, die wir als scheinbare Gewinner begeisternd verfolgen. Doch wir täuschen uns: Es geht auch um uns, es geht um alles.