Dienstag,
05.11.02
20:00

Nacht.Fabriken/ Familienroman

Eintritt Euro 6/ 4

Kurt Drawert
Zsusza Rakovsky

Veranstalter: prolit

Nacht.Fabriken/ Familienroman

Veranstalter: prolit

Rakovsky: Einleitung und Übersetzung: Zsuzsanna Gahse „Stimmen“ nennt Zsuzsa Rakovszky ihre Rollengedichte, die feinste Schattierungen der emotionalen Spannung verschiedener Charaktere nachzeichnen. Es ist ein Geflecht aus Vergangenheit und Gegenwart, Zufällen und Umständen, das die Autorin in ihren Figuren freilegt. Jedes Gedicht, jede Figur bildet den Ausschnitt einer eigenen Welt – zusammen gelesen ergeben sie einen „Familienroman“, der in eindrücklichen Bildern die Frage nach der Verstrickung des Menschen in die Zeit reflektiert. Drawert: Einleitung: Anton Thuswaldner In Prosatexten, die sich dem Eingängigen verweigern, legt Kurt Drawert mit seinem im Band „Nacht.Fabriken“ versammelten „Hauser-Material“ die Beschädigung des Individuums durch die Gewalt sozialer Systeme frei. In luziden gedanklichen Verknüpfungen erzählt er die Geschichte des Körpers als die eines Fremdkörpers, legt er Brüche der Identität und der Erinnerung offen – in einem Schreiben, das die Verunsicherung, den Zweifel am eigenen Ich und an der Sprache nicht zudeckt, sondern geradezu hervortreibt und einfordert. Büchertisch: Rupertus Buchhandlung Zsuzsa Rakovszky, 1950 in Sopron geboren, lebt als Dichterin und Übersetzerin in Budaörs, Ungarn. Ihre fünf auf Ungarisch erschienenen Gedichtbände wurden mit den renommiertesten ungarischen Literaturpreisen ausgezeichnet. „Familienroman“, übersetzt von der Schriftstellerin Zsuzsanna Gahse, ist ihre erste deutschsprachige Buchpublikation, erschienen in der Edition Korrespondenzen. Kurt Drawert, geboren 1956, lebt als freier Autor in Darmstadt. Lehre als Facharbeiter für Elektronik in Dresden, Studium der Literatur in Leipzig. Publikationen u.a. „Wo es war“ (Gedichte, 1996), „Steinzeit“ (Gedichte, 1999), „Frühjahrskollektion“ (Gedichte, 2002), „Revolten des Körpers. Text. Bild. Essays“ (1995), „Nacht.Fabriken“ (Prosa, 2001); Preise u.a.: Leonce-und-Lena-Preis (1989), Ingeborg-Bachmann-Preis (1993), Nikolaus-Lenau-Preis (1997).