Sonntag,
22.10.06
11:30

Mindestens tausend Verwandte

Eintritt E 6/4

Askold Melnyczuk
Martin Amanshauser

Veranstalter: prolit

Mindestens tausend Verwandte

Veranstalter: prolit

Deutsche Lesung: Martin Amanshauser

In diesem großen Roman, der die Geschichte einer ukrainischen Familie über mehrere Generationen und Kontinente hinweg erzählt, treffen wir Zenon Zabobon, seine Frau Natalka, ihre Tochter Slava, Zenons Bruder Stefan und, wie es in der "Besetzungsliste" gleich zu Beginn heißt, "mindestens tausend Verwandte". An dem Tag, an dem der österreichische Thronfolger Franz Ferdinand in Sarajevo erschossen wird, heiraten Zenon und Natalka. Jahrzehnte später – die politische Situation in der Heimat ist unerträglich, die Nationalsozialisten sind an der Macht – entschließt sich die Familie, nach Amerika auszuwandern. Auf dem Weg über Österreich und Deutschland lernt die mittlerweile erwachsene Tochter Slava in einem Flüchtlingslager ihren späteren Ehemann Arkady kennen; in ihrer neuen Heimat, einer amerikanischen Vorstadt, kommt ihr Sohn Bohdan zur Welt. Bald stellt sich jedoch heraus, dass die Neue Welt kaum friedlicher ist als die Alte; die Geister aus der Vergangenheit tauchen wieder auf, und die Fragen, die sich stellen, sind die ewig gleichen. "Mindestens tausend Verwandte" ist eine tief ernste Geschichte und zugleich voll von Komik und hintergründigem Humor. „Begeisternd, wie Melnyczuk den Mythos in Raum und Zeit ausdehnt“, urteilt der ukrainische Autor Jury Andruchowytsch über diesen Roman. Askold Melnyczuk, geboren 1954 in New Jersey, besuchte die Ukraine, die Heimat seiner Eltern, erstmals im Jahr 1991. Er unterrichtet an der Boston University. Er veröffentlichte Kurzgeschichten, Gedichte und Übersetzungen. "Mindestens tausend Verwandte", von der New York Times als"notable book" ausgezeichnet, ist sein erster Roman, der in der Übersetzung von Martin Amanshauser bei Deuticke erschienen ist.