Montag,
29.05.17
19:30

Mein litauischer Führerschein. Ausflüge zum Ende der europäischen Union.

Eintritt frei

Felix Ackermann

Veranstalter: prolit, Robert-Jungk-Bibliothek für Zukunftsfragen
Veranstaltungsort: Robert-Jungk-Bibliothek, Strubergasse 19

Mein litauischer Führerschein. Ausflüge zum Ende der europäischen Union.

Veranstalter: prolit, Robert-Jungk-Bibliothek für Zukunftsfragen
Veranstaltungsort: Robert-Jungk-Bibliothek, Strubergasse 19

Was hält Europa heute zusammen? Wie gehen die Menschen in Litauen mit der Freiheit um, die sie vor einem Vierteljahrhundert gewonnen haben? Wie funktioniert die Europäische Union an ihren östlichen Außengrenzen, zwischen Kaliningrad und der Republik Belarus? Statt über diese Fragen am Berliner Schreibtisch nachzudenken, bricht Felix Ackermann 2011 auf, um Gastwissenschaftler in der litauischen Hauptstadt zu werden. Seine Familie erlebt in Wilna ein Europa der ganz praktischen Herausforderungen. Die Kinder lernen Litauisch und werden zu kleinen Patrioten erzogen. Seine Frau bringt eine Tochter zur Welt, die sogleich einen litauischen Personencode erhält. Und er selbst macht endlich doch noch seinen Führerschein in einer Kleinstadt namens Utena. Der Historiker und Stadtanthropologe Felix Ackermann porträtiert kurzweilig, klug und pointenreich eine mehrsprachige Gesellschaft, deren Aufbruch in eine bessere Zukunft immer wieder empfindlich gestört wird: von den eigenen sowjetischen Gewohnheiten, der Migration Hunderttausender Bürger in den Westen, der russischen Annexion der Krim und von der allgegenwärtigen Auseinandersetzung mit der Vergangenheit.

Felix Ackermann, geboren 1978, wuchs in Berlin Mitte auf, promovierte 2008 in Frankfurt/Oder bei Karl Schlögel über die heute belarussische Stadt Grodno und lehrte von 2011 bis 2016 an der Europäischen Humanistischen Universität in Wilna. Zurzeit erforscht er am Deutschen Historischen Institut Warschau die Geschichte des Gefängniswesens im geteilten Polen-Litauen.