Fußball ist – ob Fan oder Gegner – eines der globalen Themen. Neben Film und Popmusik hat sich der Sport allgemein und der Fußball speziell zu einer Massenerscheinung entwickelt, das Endspiel einer Fußball-WM lockt weltweit mehr als 1 Milliarde Menschen vor TV-Bildschirme. Soweit so gut bzw. schlecht. Aber Fußball und Literatur? Tatsächlich bietet der Fußball der Literatur Stoff für Gedichte, Romane und Erzählungen – und davon gibt es mehr, als man glaubt: von Peter Handke, Günther Grass und Elfriede Jelinek über Ror Wolf, F.C. Delius und Eckhard Henscheid bis Robert Gernhardt, Franzobel und Loriot. Nicht zu vergessen Javier Marias Fußball-Stücke ‚Alle unsere frühen Schlachten‘ (2002), Eduardo Galeanos Buch ‚Der Ball ist rund‘ (2000) und schließlich den englischen Kultautor Nick Hornby und seinen Roman ‚Ballfieber‘ (1996), der laut taz ‚mindestens zu den besten Büchern der neunziger Jahre‘ gehört. Es lag also nahe, daß literaturhaeuser.net anläßlich der bevorstehenden Fußball-WM die Sommer-Aktion ‚Literaturhaus bringt Poesie in die Stadt‘ dem Thema Fußball widmet und prominente Autoren eingeladen hat, Fußballgedichte zu verfassen (siehe nebenan). Zum Auftakt der Aktion in Salzburg liest Schauspieler Fritz Egger – selbst Germanist und Sportwissenschafter – Texte zum und über den Fußball. Musik: Johannes Pillinger. Nach der Lesung, um 21.30 Uhr, wird der Film ‚Mein Gott – Elfmeter!‘ (ARTE/BR 2004, 43 Minuten) gezeigt. Er ist der High Noon auf dem Rasen, in dem über Helden und Versager entschieden wird: der Elfmeter. Beim Straßstoß oder beim Elfermeterschießen wird aber nicht nur über Sieg oder Niederlage entschieden, sondern auch über Glück oder Unglück von Vereinen und Nationen. Ein einziger Schuß kann über Millionen von TV-Geldern bestimmen, aber auch, ob die Herzinfarktrate signifikant steigt … In der Film-Dokumentation von Thomas Hausner kommen Wissenschaftler, Torhüter, Schiedsrichter u.a. Elfmeter-Gestreßte zur Wort. Büchertisch: Rupertus Buchhandlung