- Genre: Gespräch und Lesung
- Beteiligte: Christian Kloyber, Bruno Schwebel
Veranstalter: Verein Literaturhaus, BIFEB Strobl, Mexikanische Botschaft
Mein Exil in Mexiko
Veranstalter: Verein Literaturhaus, BIFEB Strobl, Mexikanische Botschaft
Moderation: Christian Kloyber „Der Kreisky ist nach Schweden gegangen und der Schwebel nach Mexiko.“ So äußerte sich Franz Brandner, Teilnehmer einer letzten, illegalen Versammlung der Sozialisten in Neulengbach, in der Bruno Kreisky sowie Theodor Schwebel mitwirkten. Nach dem „Anschluß“ war für Theodor Schwebel, als Jude und illegaler Sozialist, kein Bleiben mehr in Österreich. So mußte er nach der Kristallnacht mit seiner Familie illegal nach Frankreich fliehen, später nach Mexiko. Sein jüngster Sohn, damals gerade 14 Jahre alt, war Bruno Schwebel. Bruno Schwebel kehrte nach 1945 nicht nach Österreich zurück, das Exilland wurde erste Heimat. Sein literarisches Schaffen als mexikanischer Autor verweist aber unentwegt auf den geschärften Wahrnehmungsapparat des Exilanten, die erzählenden und sprachspielenden Traditionen der österreichischen Literatur treffen auf die deskriptive Erzähllust des Mexikaners. Zwei literarische Traditionen in zwei Weltsprachen, Deutsch und Spanisch, verbinden sich mit der Perspektive des Exilanten auf Land und Leben in Mexiko. Erst nach sechzig Jahren findet Schwebel nach Österreich zurück, wo er als Schriftsteller entdeckt zu werden gilt. Bruno Schwebel, geboren am 16. September 1928 in Wien, lebt in Mexiko City. 1938 Emigration nach Frankreich, Flucht über die Pyrenäen nach Spanien und von Portugal 1942 nach Mexiko. In Mexiko City baut der Vater ein Lebensmittelgeschäft auf, Bruno besucht die Technische Hochschule. Daneben Ausbildung in Zeichnung, Gravur und Lithografie (erste Ausstellung 1958). Schachmeister von Mexiko City 1959. Der leitende Elektro-Ingenieur bei der Rundfunkstation Televisa arbeitet auch als Schauspieler und Regisseur (Film und TV), seit 1971 leitet er eine englischsprachige Theatergruppe (1981 Edinburgh Festival), seit 1983 tritt er außerdem als Akkordeonspieler auf. 1999 erscheint im Zürcher Teamart Verlag der Erzählband „Die andere Michaela“.