Genau am 100. Geburtstag der Salzburger Dichterin wird in Bad Gastein zum dritten Mal der Maria-Zittrauer-Lyrikpreis verliehen. Bei Redaktionsschluss stand die Entscheidung der Jury – Brita Steinwendtner (Autorin), Ingrid Schimpl-Wallner (Lehrerin) und Hildemar Holl (Germanist) – noch nicht fest, der Preisträger bzw. die Preisträgerin liest an diesem Abend nach der Laudatio die ausgezeichneten Gedichte, davor gibt es Musik, danach ein kleines Buffet. Der Maria-Zittrauer-Lyrikpreis – ausgeschrieben für unveröffentlichte Gedichte von Salzburger Autorinnen und Autoren, die noch kein Buch publiziert haben – wurde zur Erinnerung an die Lyrikerin und Trakl-Preisträgerin bisher zweimal gemeinsam vom Gasteiner Kulturkreis und dem Literaturhaus Salzburg vergeben: 2004 an Astrid-C. Richtsfeld und 2007 an Roman Reisinger. 2012 war der mit 2.500 Euro dotierte Literaturpreis dem Thema „Mächtig wirkt die Zeit“ gewidmet. Maria Zittrauer, geboren am 10. Jänner 1913 in Bad Gastein, besuchte hier die Volksschule und danach die Bürgerschule im Kloster Nonnberg (Salzburg). Nach dem Tod ihres Vaters musste sie den elterlichen Gasthof im Gasteiner Tal übernehmen. Sie war Mitglied der Salzburger Lyrikfreunde und pflegte freundschaftliche Kontakte zu Karl Heinrich Waggerl und Thomas Bernhard. Neben ihrem Brotberuf begann sie schon früh mit dem Verfassen von Texten für Zeitschriften, außerdem schrieb sie Gedichte, Erzählungen und Romane. 1952 erhielt die Schriftstellerin den erstmals vergebenen Georg-Trakl-Preis für Lyrik. 1954 veröffentlichte sie im Otto Müller Verlag ihren vielbeachteten Gedichtband „Die Feuerlilie”. 1992 brachte sie unter dem Namen „Schlangenflöte“ eine stark erweiterte Neuauflage ihres 1977 verfassten Werkes „Ich male mein Gedicht ans Tor der Gärten“ heraus. Kurz vor ihrem Tod am 6. Juli 1997 in Bad Gastein erschien mit dem Lyrikband „Der sehnsüchtige Flug“ ihr letztes Werk.