Wenn Gioconda Belli – eine der meistgelesenen Autorinnen Lateinamerikas – aus ihren Gedichten liest, ziehen drei Jahrzehnte eines leidenschaftlichen Frauenlebens vorbei: die erotischen Gedichte der jungen Gioconda lösten im katholisch-strengen Nicaragua Skandale aus, ihre politischen Texte gegen die Somoza-Diktatur zwangen sie ins Exil, die Lyrik der reifen Autorin betrauert Abschiede und entfacht doch immer wieder neue Feuer, getrieben von der Lust am Leben. Deutsche Lesung: Viola Gabor, die als Schauspielerin und Freundin Bellis die Sinnlichkeit und den Witz ihrer Worte ins Deutsche überträgt. Ab 22 Uhr spielt „Grupo Sal“ – die heuer ihr 25jähriges Jubiläum feiern – lateinamerikanische Musik zum Zuhören und Tanzen. GRUPO SAL besteht aus Anibal Civilotti (voc, percussion, git), Roberto Deimel (voc, git, cuatro, perc), Ferndando Dias Costa (voc, perc), Roland Geiger (querflöte), Harald Schneider (sopran- u. tenorsax, klar) und Kurt Holzkämpfer (bass). Gioconda Belli, geboren am 9. Dezember 1948 in Managua, lebt mit Mann und vier Kindern in Managua und Santa Monica/USA. Mit ihren Romanen „Bewohnte Frau“ (1988, ausgezeichnet als „Das politische Buch des Jahres“) und „Tochter des Vulkans“ (1990) sowie mit ihrer Autobiografie „Die Verteidigung des Glücks“ (2001) erreichte sie große Popularität, berühmt wurde sie aber mit ihren frühen Gedichten.