Freitag,
12.11.99
20:00

Lautlesetexte

Eintritt öS 80,-/50,-

Margret Kreidl

Veranstalter: Literaturhaus

Lautlesetexte

Veranstalter: Literaturhaus

aeiou „Ich schreibe keine feministisch-didaktischen Texte. Mein Feminismus drückt sich nicht eins zu eins aus.“ Die in Salzburg geborene Schriftstellerin Margret Kreidl wird gerne mit Elfriede Jelinek verglichen. Beide sind Feministinnen, wenn Kreidl auch keine politische Autorin sein will. Auffälligster Unterschied: Wenn Elfriede Jelinek eine vielübersetzte und bekannte Schriftstellerin ist, so bewegt sich Margret Kreidl trotz zahlreicher Publikationen und Theateraufführungen praktisch im literarischen Untergrund. 1994 erhielt sie den ersten Reinhard-Priessnitz-Preis für die „Intention kritischen Offenlegens von Realität mittels experimentellen Schreiben“, so die Laudatio. Kreidls Art zu schreiben entspricht einer österreichischen Tradition. Und hier drängt sich auch die Ähnlichkeit zu Elfriede Jelinek auf. „In Österreich gibt es ein anderes Verhältnis zur eigenen Sprache“, sagte die junge österreichische Autorin in einem Interview für eine Berliner Zeitung. Aus diesem Traditionsstrang heraus beziehe sie ihre Vorbilder. „Ich habe lange Jahre in Graz gelebt. Dort war es selbstverständlich mit der Sprache so umzugehen. Also keine linearen Geschichten zu erzählen.“ Nach der Lesung von Margret Kreidl aus ihren soeben erschienen Buch „Süße Büsche“ (das fröhliche wohnzimmer, Wien 1999) “ u. a. folgt ein Gespräch mit der Autorin. Um 21.30 Uhr wird ihr Hörspiel „Reiten“ (ORF 1996, 38 Minuten, Regie: Lucas Cejpek) mit Brigitte Antonius u. a. präsentiert. In dem Hörstück geht es um Pferde, Männer und Maschinen. „Reiten“ ist ein unzweideutiges Spiel mit unausprechlichen Wörtern. Vier Männer, vier Frauen. Die Männer betrinken sich. Sie reißen Witze. Die Frauen bereiten sich vor. Sie reiten. Margret Kreidl, geboren am 2. Jänner 1964 in Salzburg, lebt als freie Schriftstellerin in Wien. Schreibt Stücke, Hörspiele, Prosa, Lyrik. Publikationen in Literaturzeitschriften und Anthologien. Veröffentlichungen: „Meine Stimme“ (edition gegensätze, Graz 1995), „Schnelle Schüsse“ (das fröhliche wohnzimmer, Wien 1996), „Ich bin eine Königin. Auftritte“ (Wieser Verlag, Klagenfurt 1996), „In allen Einzelheiten. Katalog“ (Ritter Verlag, Klagenfurt 1998) u. a. Aufführungen: „Asilomar. Szenische Collage“ (UA: fabrik, Graz 1990), „Auf die Plätze. Sportlerdrama“ (UA: Stadttheater Koblenz 1992), „Halbe Halbe. Ein Stück“ (UA: Forum Stadtpark, Graz 1993; Hörspiel: ORF 1993), „Unter Wasser. Fünf Akte“ (UA: Volkstheater, Wien 1995), „Dankbare Frauen. Komödie“ (UA: Postfuhramt Berlin-Mitte, 1997), „Auf der Couch“ (Hörspiel, ORF 1998) u. a.