Montag,
26.05.03
20:00

Kronenzeitung. Tag für Tag ein Boulvardstück

Eintritt Euro 6/ 4

Veranstalter: aktion film, Das Kino, Verein Literaturhaus

Kronenzeitung. Tag für Tag ein Boulvardstück

Veranstalter: aktion film, Das Kino, Verein Literaturhaus

Die Filmdokumentation über Österreichs größte kleine Zeitung, im Herbst 2002 auf ARTE ausgestrahlt, bei der Viennale gezeigt und (bisher) vom ORF verweigert, hat für Aufregung gesorgt. Jetzt zeigt das Literaturhaus Salzburg das Video „Kronenzeitung. Tag für Tag ein Boulevardstück“ (A/B/F 2002, 58 Minuten). Ab 21 Uhr diskutieren zum Thema „Medien. Macht. Missbrauch?“ Josef Broukal (SPÖ-Politiker und ehemaliger ORF-Journalist), Ronald Barazon (SN-Chefredakteur, angefragt), Gerhard Marschall (Journalist, WirtschaftsBlatt) und Günther Stocker (Germanist und Kommunikationswissenschafter), Leitung: Tomas Friedmann. Krone-Altchef Hans Dichand wurde eingeladen, eine Zu- oder Absage steht aus. „Ich habe eigentlich guten Kontakt mit dem Bundespräsidenten und ich besuche ihn immer, wenn er mich einladet. Und dann (…) essen wir ein Stück Gugelhupf und trinken einen Kaffee. Er möchte von mir wissen, was wir denken über verschiedene Dinge“, so Kronechef Hans Dichand in Kronenzeitung: Tag für Tag ein Boulevardstück. Auf Anregung der österreichischen Fotografin Lena Deinhardstein und ausgehend von der Frage „Wie läßt sich der beispiellose Erfolg des Populisten Jörg Haider verstehen?“, drehte die belgische Regisseurin Nathalie Borgers einen Dokumentarfilm über eine der europaweit meistgelesenen Tageszeitungen, die Krone. Spannend wird Borgers Portrait durch ihren Status als Außenstehende. Mit einem distanzierten, sehr präzisen Blick erforscht sie, frei von Polemik, das System Krone – ein Imperium: eine Zeitung als Freund, Berater, Ombudsmann der „kleinen Leute“ und nicht zuletzt „ein Prisma, durch das sich der Erfolg des Populismus in diesem Land verstehen lässt.“ Zu Wort kommen u.a. Landeshauptleute, ein Bischof, Dichand selbst, seine Redakteure und Kommentatoren (wie Andreas Mölzer und Wolf Martin), aber auch kritische Geister wie Heide Schmidt, Robert Menasse und Erhard Busek. „Die Verpackung“ ist das, was Dichand und die Krone am besten beherrschen – diese Mischung aus Nettigkeit und einer unglaublichen Härte. Ich denke, er ist sich bewußt, daß er manipuliert – aber immer „zum Wohle Österreichs“. (Borgers)