Die ersten schriftstellerischen Arbeiten des deutschen Autors Karl May sind Dorfgeschichten und Kolportageromane. Rasch bekannt wurde er durch seine Reiseerzählungen, die hauptsächlich unter den Indianerstämmen Nordamerikas oder im Vorderern Orient spielen. Er versuc hte darin „Edelmenschen“ als Leitbilder vorzustellen, predigte Vaterlandsliebe und Naturliebe. Erst durch seine ewige Figur „Winnetou“ erlangte er die Unsterblichkeit und ließ vor allem Kinderherzen höher schlagen. Nach dem Hörfeature „Karl May“ von Christiane Zintzen (ORF 1992, 30 Minuten) folgt ein Gespräch mit dem Germanisten Markus Kreuzwieser zu Leben und Werk. Anschließend, ca. ab 21.30 Uhr, wird der Film „Karl May: Tragik und Triumpf. Ein Besuch im Wigwam Old Shatterhands“ (Regie: Andreas Schlosser, 1997, 40 Minuten) gezeigt. Karl May (Pseudonym: Karl Hohenthal u. a.), geboren am 24. Februar 1842 in Ernstthal (heute zu Hohenstein-Ernstthal), gestorben am 30. März 1912 in Radebeul. Wuchs als fünftes von 14 Kindern eines erzgebirglichen Webers in ärmlichen Verhältnissen auf, war bis zum fünften Lebensjahr blind, brachte es bis zum Lehrer und Journalisten, ab 1877 freier Schriftsteller. Schrieb zunächst Dorfgeschichten, Humoresken und (pseudonym) fünf umfangreiche Kolportageromane. Er trat als Verfasser abenteuerlicher Reiseerzählungen hervor, deren Buchausgaben (in größerem Umfang ab 1891) ihn bald zu einem der bis heute meistgelesenen deutschen Schriftsteller machten (Gesamtauflage: ca. 80 Millionen Bände). Schauplätze dieser durch das exotische Kolorit, die glänzende Erzählbegabung und die Phantasie des Autors fesselnden, im übrigen künstlerisch anspruchslosen romane sind vor allem der Wilde Westen Nordamerikas und der Vordere Orient, die Karl May erst nach der Veröffentlichung seiner Bücher besuchte (ab 1899). Werke: „Durch die Wüste“ (1892, mit fünf Folgebänden, letzter Band: „Der Schut“), „Winnetou“ (4 Bände, 1893-1910), „Der Schatz im Silbersee“ (1894), Old Surehand (3 Bände, 1894-96) u. a.