Dienstag,
29.03.11
19:00

Kafka & Kunst

Eintritt € 6/5/4 (Film frei)

Veranstalter: Verein Literaturhaus

Kafka & Kunst

Veranstalter: Verein Literaturhaus

Zur Finissage der Ausstellung von Pavel Schmidt „franz kafka verschrieben & verzeichnet“ ist um 19 Uhr der Kafka-Biograph Andreas B. Kilcher zu einem Vortrag über „Schrift und Bild bei Kafka“ eingeladen. Danach zeigen wir den Film „Das Schloss“ (1997, 125 Minuten) von Michael Haneke mit Ulrich Mühe, Paulus Manker, Branko Samarowski, Udo Samel u.a. Über die Verfilmung des gleichnamigen Kafka-Romans sagt der ausgezeichnete österreichische Regisseur: „Die Kälte wird mir immer mehr zum Thema, das Verstummen der Menschen, die Kommunikationsunfähigkeit, die eigentlich von Anfang an ein Thema bei mir war, wird zu einer immer stärkeren Erfahrung.” (Interview mit Stefan Grissemann und Michael Omasta). Andreas B. Kilcher ist Professor an der ETH Zürich für Literatur- und Kulturwissenschaft und Verfasser der Basisbiographie „Frank Kafka. Leben, Werk, Wirkung“ (Suhrkamp Verlag, 2008). Darin zeichnet er nicht nur ein klares Bild des weltberühmten Schriftstellers, sondern auch der Gesellschaft, in der Kafka lebte, litt und schrieb. In der beeindruckenden Biographie beschäftigt sich Kilcher auch mit Transpositionen (Theater, Film, Musik) und Kafkas Wirkung in der bildenden Kunst: „Herausragend sind die Arbeiten des tschechisch-schweizerischen Künstlers Pavel Schmidt, der 2006 eine „kafka-reihe“ von 56 Bildern vorlegte, die – nach epigrammatischem Muster – Titel, Zeichnungen und Schriftbruchstücke enthalten.“  Übrigens: Kafka, der selbst zeichnete, war gegenüber der bildenden Kunst grundsätzlich aufgeschlossen, gegenüber der illustrativen Umsetzung seiner literarischen „Bilderschrift“ jedoch skeptisch. In seinem Vortrag unterstreicht Kilcher die Bedeutung von Kunst und Bild bei Kafka – im Spannungsfeld der Schrift.