Einleitung: Peter Fuschelberger, Katrin Hammerschmidt Vor 100 Jahren starb der französische Schriftsteller Jules Verne, der mit wissenschaftlich-phantastischen Abenteuerromanen weltberühmt wurde und als einer der ersten Science- Fiction-Autoren gilt. Seine Werke sind in 148 Sprachen übersetzt, den größten Erfolg erzielte Jules Verne mit „Reise um die Welt in 80 Tagen“ (frz. 1873, dt. 1875). Während Vernes frühe Werke noch ein ungebrochenes Verhältnis zum technischen Forschritt vermitteln – z.B. „Voyage au centre de la terre“ (1864; dt. „Reise nach dem Mittelpunkt der Erde“, 1874) – deutet sich in den „Außergewöhnlichen Reisen“ – z.B. „Vingt mille lieues sous les mers“ (1870; dt. „Zwanzigtausend Meilen unterm Meer“, 1875) – eine Problematisierung des Technikbegriffs und Furcht vor der Macht der Techniker an. Jules Verne: „Man bewegt sich so viel schneller fort als im Zug. Doch ist das wirklich Fortschritt? Und die vielen Sportarten, welche junge Franzosen heute mit Hingabe betreiben. Ich finde das alles höchst bedauerlich. Meiner Ansicht nach sind es Anzeichen von Dekadenz. Anstelle der Arme und Beine sollte man lieber den Geist trainieren.“ (1904) In seinem filmischen Essay „Mein Jules Verne“ (ARTE France 2005, 52 Minuten) versucht Patricio Guzmán – einer der wichtigsten Dokumentarfilmer Lateinamerikas – zu erklären, warum die Schriften Jules Vernes bis heute so faszinieren. Der sehr persönliche Film ist eine Hommage an Jules Verne als Autor und an alle Abenteurer von heute, die es wagen, ihre Träume zu verwirklichen. Jules Verne, geboren am 8.2.1828 in Nantes, gestorben am 24.3.1905. Seine Bücher gehören zu den meistübersetzten Werken der französischen Literatur (z.T. auch dramatisiert und verfilmt). Mehr unter www.jules-verne.net und auf www.arte-tv.com ARTE-Themenabend Jules Verne am Sonntag, 18. Dezember, um 20.45 Uhr.