Dienstag,
06.02.01
19:00

Joseph Roth

Eintritt 80,-/ 50,-

Veranstalter: Literaturhaus, ORF

Joseph Roth

Veranstalter: Literaturhaus, ORF

Joseph Roth, einer der erfolgreichsten Schriftsteller und Journalisten der Zwischenkriegszeit, zerbrach am Widerspruch. Auf Hitler antwortete der ehemalige Sozialist mit Habsburg. „Was mich persönlich betrifft“, schreibt er am 28. April 1933 an Stefan Zweig, „sehe ich mich genötigt, zufolge meinen Instinkten und meiner Überzeugung absoluter Monarchist zu werden.“ Seine Entwurzelung beweinte der Sohn jüdischer Eltern mit Alkohol. Seine heimat- und vergangenheitssüchtigen Romane „Hiob“ (1930), „Radetzky-marsch“ (1932) und „Die Kapuzinergruft“ (1938) schrieb er in Hotels oder Cafés. Am 27. Mai 1939 starb der gebürtige Galizier 45jährig in einem Pariser Armenhospital. Nach dem Hörfeature „Wo es mir schlecht geht, dort ist mein Vaterland“ (ORF 1994, 42 Minuten) von Wolfgang Müller-Funk spricht Silvana Schiller mit dem Salzburger Germanisten Dr. Karl Müller. Anschließend wird der Film „Die Rebellion“ (ORF 1993, Regie: Michael Haneke, 105 Minuten) nach Joseph Roth gezeigt. Joseph Roth, geboren am 2. September 1894 in Brody/Ostgalizien, gestorben am 27. Mai 1939 in Paris. Studierte Germanistik in Wien, war Freiwilliger im 1. Weltkrieg (jedoch ohne Fronteinsatz). Nach dem Krieg arbeitete er für verschiedene Zeitungen in Wien, Prag und Berlin, bekam schließlich eine Stelle bei der „Frankfurter Zeitung“, in deren Auftrag er nach Frankreich, in die Sowjetunion, nach Polen und Albanien reiste. 1933 ging Roth ins Pariser Exil, wo er in Exilzeitschriften unerbittlich seine Gegnerschaft zum Nationalsozialismus artikulierte. Werke: „Hotel Savoy“ (Roman, 1924), „Flucht ohne Ende“ (Roman, 1927), „Juden auf Wanderschaft“ (Essay, 1927), „Tarabas“ (Roman, 1934), „Das falsche Gewicht“ (Roman, 1937), „Die Legende vom heiligen Trinker“ (Erzählung, 1939) u.a.