Dienstag,
08.02.00
20:00

Jorge Luis Borges

Eintritt öS 80,-/50,-

Veranstalter: Literaturhaus

Jorge Luis Borges

Veranstalter: Literaturhaus

Jorge Luis Borges ist ein Klassiker der Weltliteratur. Der 1944 erschienene Erzählband „Fiktionen“ des argentinischen Schriftstellers gilt als Ursprung des „modernen Realismus“ und als das wichtigste Werk hispanischer Prosa des 20. Jahrhunderts. Das Buch besticht durch seine Vielfalt an Erzählperspektiven und lakonischer Tiefenschärfe. In der Erzählung „Bibliothek von Babel“ beschreibt Borges das Universum als Bibliothek und Gott als „zyklisches Buch“. Als man ihn in den sechziger Jahren nach Peróns Sturz zum Direktor der Nationalbibliothek in Buenos Aires ernannte, war er – durch die Folgen eines Unfalls im Alter von 39 Jahren – allerdings schon erblindet. Seine Ernennung kommentierte er als „Gottes glänzende Ironie mir gleichzeitig 800.000 Bücher und die Dunkelheit zu schenken“. In seinem berühmten Roman „Der Name der Rose“ hat ihm Umberto Eco als blinden Wächter der universalen Bibliothek, deren Reichtum er zu neuen Werken zusammenfügt, ein literarisches Denkmal gesetzt. Nach dem Hörfeature „Lesen ist Denken mit fremdem Gehirn“ von Franz Fluch (ORF 1999, 41 Minuten) folgt ein Gespräch mit dem Romanisten und Borges-Kenner Prof. Michael Rössner.