„Mit G.R.A.M. wird die Wirklichkeit zum großen Plagiat, und wir alle sind Mitspieler“, schreibt Anton Thuswaldner in seinem Vorwort zum Ausstellungskatalog. G.R.A.M., das sind Günther Holler-Schuster, Ronald Walter, Armin Ranner und Martin Behr, wurden vor allem mit ihren Paparazzi-Methoden, die sie in den Kunstkontext gehievt haben, bekannt. Sie observieren keine Stars, sondern völlig unbekannte Menschen, es geht um die Frage nach medialer Konstruktion von Realität und Authentizität. Dieses Verwirrspiel findet seine Fortsetzung im südweststeirischen Hügelland, bei einem fotografisch dokumentierten „Als-ob-Jagdspaziergang“. „Grundsätzlich sind wir als Paparazzi ja auch Jäger. Es heißt ja nicht umsonst „ein Foto schießen“ und „abdrücken“. (G.R.A.M). Mit von der Partie ist der Schriftsteller Gerhard Roth, der ohne Bilder nicht sein kann und sich, bevor er anfängt zu schreiben, ein genau recherchiertes Bild von der Welt macht. Als Vorarbeit für seinen 1980 erschienenen Roman „Der stille Ozean“ hatte Roth das steirische Hügelland durchforscht und Szenen einer Jagd fotografiert. Gemeinsam mit G.R.A.M. hat er solche Szenen nachgestellt, die Ausstellung zeigt die dabei entstandenen Arbeiten. G.R.A.M. imitieren Roth, und „jedes ihrer Originale ist eine Fälschung. Aber was besagt das schon in einer Welt, in der Abbilder für Wirklichkeit genommen werden.“ (A. Thuswaldner) G.R.A.M.: 1987 in Graz von Günther Holler-Schuster, Ronald Walter, Armin Ranner und Martin Behr als Künstlergruppe gegründet. Ausstellungen u.a. in Wien, Bregenz, Los Angeles, Nizza. Öffnungszeiten: Montag bis Donnerstag von 10 bis 17 Uhr und bei Abendveranstaltungen