Donnerstag,
06.06.02
20:00

Island 2: Große Erzähler

Eintritt E 6/4

Einar Karason

Veranstalter: Verein Literaturhaus

Island 2: Große Erzähler

Veranstalter: Verein Literaturhaus

Oft bringt die Schlichtheit die schönste poetische Literatur hervor. Bei Einar Kárason, einem „genialen Geschichtenerzähler“ (Dagbladet), ist es so. Mit seiner Trilogie hat er ein fast süchtig-machendes Werk geschrieben, das die Leserin, den Leser zum Schmunzeln bringt, aber auch zum Traurigsein. Doch irgendwie schwimmen die Menschen schließlich doch wieder oben. Nach der Lesung (Einleitung: Sabine Barth) aus seinem jüngsten auf Deutsch erschienen Roman „Die isländische Mafia“ (Zsolnay Verlag, 2001) – ein herzhaft komisches Sittengemälde: Dallas am Rande von Reykjavík – wird um ca. 21 Uhr der Film „Devil’s Island“ (1996, 105 Minuten, Isländisch mit englischen Untertiteln) nach dem gleichnamigen Roman von Einar Kárason gezeigt. Im Thule-Camp, einer Barackensiedlung im Reykjavík der fünfziger Jahre, überschlagen sich die Ereignisse schneller als anderswo. Die Männer und Frauen der Siedlung müssen hart arbeiten, um ihre unbändigen Großfamilien über die Runden zu bringen. Die Jugend träumt den Traum von Dollars, Rock ‘n’ Roll und schnellem Leben. Ausgelassenheit oder den Alltag vergessen: Einen Grund zum Feiern gibt es immer. Und unaufhaltsam rücken die Neubausiedlungen auf Camp Thule vor … Die Filmkritiken waren euphorisch: „Die Teufelsinsel sieht aus wie eine Kreuzung aus Kaurismäkis Leningrad, Cowboy-Filmen und Tarantino. Man trinkt, man lallt, man schlägt sich. Die Eigenheiten liegen in großartigen Naturaufnahmen, deren klare, aber völlig verdrehte Farbenwelt nicht einmal mit LSD zu erreichen ist.“ (taz). Und wenn es eine Botschaft gibt, dann lautet sie: Das Leben geht weiter. Einar Kárason, geboren 1955 in Reykjavík, wo er auch heute noch lebt. Arbeiter und Seemann, ab 1978 freier Autor. Schreibt Lyrik, Prosa sowie für Film und Fernsehen. Viele Preise und Veröffentlichungen. Seine Romantrilogie „Die Teufelsinsel“ (1993), „Die Goldinsel“ (1995) sowie „Das Gelobte Land“ (1999) – alle im Eichborn Verlag erschienen – machte ihn zum meistgelesenen Erzähler seinen Landes nach Halldór Laxness.