Freitag,
03.11.23
19:30

Ingeborg Bachmann, meine Schwester

Eintritt € 14/12/10

Heinz Bachmann

Veranstalter: Literaturarchiv Salzburg, Verein Literaturhaus
Veranstaltungsort: Literaturhaus

Ingeborg Bachmann, meine Schwester

Veranstalter: Literaturarchiv Salzburg, Verein Literaturhaus
Veranstaltungsort: Literaturhaus

Zum 50. Todestag der österreichischen Schriftstellerin am 17. Oktober erschien das Buch „Ingeborg Bachmann, meine Schwester. Erinnerungen und Bilder“ (Piper Verlag, 2023). Es sind Erzählungen von Heinz Bachmann, dem 13 Jahre jüngeren Bruder, der seiner Schwester ein Leben lang verbunden war. Irene Fußl, Germanistin, Literaturarchiv-Mitarbeiterin und Bachmann-/Celan-Kennerin, spricht mit Heinz Bachmann.

Heinz Bachmann kannte Ingeborg Bachmann wie sonst niemand, auch als sie längst zur berühmten Dichterin geworden war. Sie liebte ihren Bruder und wollte ihm die Welt zeigen, nachdem sie früh aus Klagenfurt fortgegangen war. In seinen sehr persönlichen Erinnerungen erzählt der heute 84-Jährige aus dem gemeinsamen Leben: von Wien und Paris bis nach Zürich und Rom. Ingeborgs tragischer Unfalltod und die Trauer, die die ganze Familie erfasste, kommen ebenso zur Sprache wie ihre Dichterfreunde und ihr Schreiben. Heinz war zusammen mit seiner Schwester Isolde nach dem Tod Ingeborgs 1973 für ihren Nachlass verantwortlich. Seit 2006 widmet er sich intensiver ihrem Werk – mit Buchvorstellungen und Vorträgen in Europa und den USA. 2020 stellte das Literaturhaus Salzburg unter dem Titel „Ingeborg Bachmann in Rom“ eine Auswahl seiner römischen Porträt-Fotos der Schwester aus.

Jean-Baptiste Marchand „Ingeborg Bachmann und Paul Celan. Lieder nach Gedichten“

Komposition: Jean-Baptiste Marchand,
Gesang: Emma Kindinger (Sopran) und Jeconiah Retulla (Bariton), Einstudierung und Klavierbegleitung: Tomoko Aikawa

Musikalische Uraufführung von vier Stücken nach Einleitung von Irene Fußl über die Beziehung der beiden Dichter*innen, außerdem lesen Peter Arp und Irina Blaul aus dem Briefwechsel Bachmann-Celan.

Das 50. Todesjahr von Bachmann und ihre Verbindung zu Celan – die beiden verliebten sich Ende der 1940er Jahre in Wien und führten zwanzig Jahre einen Briefwechsel – veranlassten Jean-Baptiste
Marchand, sich intensiver mit beider Lyrik zu beschäftigen: „Viele Gedichte sprechen mich in ihrer Rätselhaftigkeit, Bildhaftigkeit, Melancholie und Leidenschaft an – und mein Bestreben war es, kurze, schlichte Lieder nach Texten von Bachmann und Celan für Sopran und Klavier zu komponieren, gewissermaßen einen Mini-Zyklus von 4 Liedern.“ Damit will er das Gemeinsame wie das Trennende der Liebenden zeigen, ihren Kosmos sowie ihre Individualität als Dichterin und Dichter.

Heinz Bachmann, geb. 1939 in Klagenfurt, lebt seit 1995 in der Nähe von Oxford (GB). Nach dem Studium der Geologie arbeitete er weltweit in der Öl- und Gasaufschließung – vorwiegend in
Afrika, Europa und dem Mittleren Osten.

Jean-Baptiste Marchand, geb. 1978 in Paris, aufgewachsen in Österreich, lebt als Komponist in Salzburg und Wien. Seine Musik wird von internationalen Ensembles gespielt. 2015 erhielt er den Theodor-Körner-Preis für „Les images du silence“.