Mozarteum, Schwarzstraße, Wiener Saal Mit Chris Pichler & Cornelius Obonya Einführung: Hans Höller „Ich lehnte mich an sie an, ihr Geist half meiner Schwachheit auf“, schreibt Hans Werner Henze über Ingeborg Bachmann. Der aufstrebende Komponist erkannte 1952 in der jungen Dichterin rasch eine Seelenverwandte. Und schon im folgenden Jahr setzte ein leidenschaftlicher und immer vertrauter werdender Briefwechsel ein, der über zwei Jahrzehnte anhalten sollte. Freude, Pathos und Trauer sind spürbar in den Briefen, die vom Hass auf Nazideutschland sprechen, von der Flucht in den Süden, vom Leben in Italien und von der schwierigen Beziehung zwischen dem Leben, der eigenen Arbeit und der Liebe. Am 4. Oktober 1956 schreibt Ingeborg Bachmann an ihren Freund, der für sie unermüdlich neue liebevolle Briefanreden erfindet: „Mir ist völlig klar, dass die Freundschaft mit Dir die wichtigste menschliche Beziehung ist, die ich habe, und das soll sie auch bleiben.“ Dieser Briefwechsel ist das Zeugnis bewegender Freundschaft und leidenschaftlichen künstlerischen Austauschs zweier außerordentlicher Künstler, die in Musik und Literatur ihre Zeit repräsentieren. Die beiden Wiener Schauspieler Chris Pichler, Volkstheater und Theater in der Josefstadt, und Cornelius Obonya, seit 2000 am Burgtheater engagiert, werden eine Auswahl aus den „Briefen einer Freundschaft“ lesen. Musikalisch wird die Lesung umrahmt von Mitgliedern und Gästen des oenm, die Werke von Hans Werner Henze spielen. Reservierungen unter 0662/6198-4520 oder summer.academy@moz.ac.at