Freitag,
20.02.04
20:00

Im Gespräch mit Ludwig Laher

Eintritt E 6/4

Robert Menasse

Veranstalter: Verein Literaturhaus

Im Gespräch mit Ludwig Laher

Veranstalter: Verein Literaturhaus

Nach Christoph Janacs Reihe „grenz.gaenge“ (2002, zum Thema Übersetzen) wurde Ludwig Laher eingeladen, für Frühling 2004 eine Reihe zu konzipieren. In der neuen Literaturhaus-Reihe „Geboren 1948 bis 1955“ führt der Schriftsteller Gespräche mit den österreichischen Nachkriegsautoren Robert Menasse, Erich Hackl, Anna Mitgutsch, Margit Schreiner und O.P. Zier. Ausgangspunkt für die fünf Abende ist das zeithistorische Umfeld der Autoren, ihre Sozialisierung in den „Jahrzehnten der verschweigenden Autoritäten“ (Laher); diskutiert wird anhand eines bestimmten Werks der Autorin bzw. des Autors, dazu passend nehmen die Eingeladenen und der Moderator jeweils ein Buch mit ins Gespräch auf. Alle drei Bücher sind zum Einlesen angegeben (1,2,3).

Robert Menasses Roman „Die Vertreibung aus der Hölle“ (1) unternimmt es, weit auseinanderliegende Vergangenheiten miteinander in Verbindung zu setzen. In seinem Nachwort zur Neuausgabe von Gerhard Fritsch’ Roman „Fasching“ meint Menasse, daß die darin erzählte Geschichte „mich nicht zum mehr oder weniger ergriffenen oder erschütterten Zeugen einer vergangenen Zeit macht, sondern daß sie mich in meiner ‚Zeitgenossenschaft‘ herausfordert“. Ludwig Lahers Gespräch mit Robert Menasse wird vor dem thematischen Hintergrund der Reihe „Geboren zwischen 1948 und 1955“ unter anderem diesem Zugang, dem Aufbrechen chronologischer Abläufe und den daraus resultierenden neuen Verknüpfungen, nachspüren. In solchen Zusammenhängen kommt in Menasses letztem Roman auch der zeitlose Text „Beispiel eines menschlichen Lebens“ (2) des Philosophen Uriel da Costa aus dem frühen 17. Jahrhundert zur Sprache. – „Fasching“ (3), eine radikale Auseinandersetzung mit Österreich während der NS- und in der frühen Nachkriegszeit, war 1967, weitgehend abgelehnt von der Kritik, ein kommerzieller Mißerfolg. Ludwig Laher wird Robert Menasse, geboren 1954, fragen, warum er diesen Text für so wichtig hält.